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China: Wachstumssorgen und andere Risiken

Ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der Weltkonjunktur ist China. Das Land ist nach den USA das mit der zweitgrößten wirtschaftlichen Leistungskraft. Allerdings ist man zunehmend besorgt, dass die in das Reich der Mitte gesteckten Erwartungen nicht erfüllt werden. Und dort noch ganz andere Risiken schlummern.

BÖRSE am Sonntag

Ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der Weltkonjunktur ist China. Das Land ist nach den USA das mit der zweitgrößten wirtschaftlichen Leistungskraft. Allerdings ist man zunehmend besorgt, dass die in das Reich der Mitte gesteckten Erwartungen nicht erfüllt werden. Und dort noch ganz andere Risiken schlummern.

Die Sorge vor einem deutlichen Rücksetzer der chinesischen Wirtschaft hat jüngst zugenommen. Einige Konjunkturdaten schürten entsprechende Befürchtungen. Zum Beispiel waren die Exporte im Februar deutlich rückläufig. Der Einbruch von 18,1 Prozent zum Vorjahresmonat ist zwar sicherlich zum Großteil den landesweiten Ferien anlässlich des chinesischen Neujahrsfestes geschuldet, aber auch bei Betrachtung des Zweimonatszeitraumes Januar bis Februar, mit dem man den Effekt glättet, sanken die Ausfuhren um 1,6 Prozent. Ferner offenbarte die chinesische Industrieproduktion eine erneut nachlassende Wachstumsdynamik. Nach 9,7 Prozent im Dezember, wurde im Zeitraum Januar bis Februar ein Plus von 8,6 Prozent erzielt. Es war das niedrigste seit 2009. Und auch beim Einzelhandelsumsatz sank die Zuwachsrate erneut.

Diese Fakten schürten die Befürchtung, dass China 2014 unter dem jüngst auf der Jahrestagung des Volkskongresses gesteckten Wachstumsziel von 7,5 Prozent bleiben könnte. Bei der abschließenden Pressekonferenz erläuterte selbst Regierungschef Li Keqiang, dass die chinesische Wirtschaft vor einem schwierigen Jahr stehe, nachdem schon 2013 knifflig war. Deshalb könne das Wachstum geringer als 7,5 Prozent sein, was angesichts des flexiblen zu handhabenden Ziels jedoch nicht problematisch wäre.

Auch räumte er die Gefahren durch die stark gestiegene Verschuldung ein. Er versuchte jedoch zu beruhigen und sieht die Schuldenrisiken insgesamt unter Kontrolle. Abzuwarten bleibt, ob damit die diesbezüglichen Befürchtungen an den Finanzmärkten schwinden oder es weitere Fakten gibt, die das Muffensausen schüren, dass die Kreditblase im Reich der Mitte nun bald ihre Nadel findet.