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ETF-Anbieter im Fokus

<br />Indexfonds feiern in diesem Jahr nicht nur ihr zehnj&auml;hriges Jubil&auml;um, sondern auch H&ouml;chstst&auml;nde bei den verwalteten Verm&ouml;gen. Wir nehmen dies zum Anlass, um Ihnen die wichtigsten Anbieter vorzustellen. Hier erfahren Sie, bei wem ihr Geld landet. <br /><br />Vor zehn Jahren, genauer am 11. April 2000, konnten in Deutschland erstmals Exchange Traded Funds (ETFs) &uuml;ber eine B&ouml;rsenplattform ge- und verkauft werden. Mit der Abwicklung &uuml;ber die elektronische Handelsplattform Xetra erm&ouml;glichte die Deutsche B&ouml;rse damals als erste europ&auml;ische B&ouml;rse &uuml;berhaupt den Handel mit ETFs. <br /><br />

BÖRSE am Sonntag

ETFs erfolgreichste Finanzinnovation des Jahrzehnts

In den letzten Jahren erlebte das neue Segment einen enormen Aufschwung und bewegt heute Milliarden: Das durchschnittliche monatliche Handelsvolumen in börsengehandelten Indexfonds beträgt nach Angaben der Deutschen Börse mittlerweile durchschnittlich rund 13 Mrd. Euro und hat sich damit binnen zehn Jahren versechzigfacht. Das weltweit in ETF investierte Vermögen stieg 2009, laut einem Bericht des Vermögensverwalters BlackRock, um sage und schreibe 45,2% auf 1.032 Mrd. US-Dollar. In Deutschland schwoll das Fondsvermögen von 0,4 Mrd. Euro Ende 2000 auf 120,5 Mrd. Euro Ende 2009 an.

Neue Anbieter drängen auf den Markt

Weil die Nachfrage nach den erfolgreichen Produkten weiter wächst, versuchen auch immer mehr Finanzinstitute sich ein Stück des boomenden Marktes zu sichern. Das lässt sich beispielsweise an der Entwicklung der gelisteten Produkte und den dahinterstehenden Emittenten ablesen: Gestartet war man vor 10 Jahren mit zwei Produkten von einem einzigen Anbieter. Mittlerweile können Anleger allein in Deutschland aus über 650 ETFs von 14 Emittenten auswählen.

Die wichtigsten Anbieter im Überblick:

 

iShares

Die Marke iShares gehört nach der Übernahme von Barclays Global Investor mittlerweile zu BlackRock, dem weltweit größten Vermögensverwalter. Mit der Integration des ersten deutschen ETF-Anbieters, INDEXCHANGE, hat iShares seine Stellung auf dem deutschen Markt bereits in den Jahren zuvor kräftig ausgebaut. Mit einem Weltmarktanteil von rund 47% ist iShares der mit Abstand größte Player auf dem ETF-Markt. Hierzulande können Anleger aus über 150 ETFs der Marke iShares auswählen. Für zahlreiche Basiswerte existieren gleich zwei ETFs, die entweder in Deutschland oder in Irland aufgelegt wurden. Grund für die Dopplung ist, dass die ehemaligen INDEXCHANGE-Produkte weitergeführt werden.

 

ComStage

Die Commerzbank, die mit ihrer Tochter ComStage erst Ende 2008 in den Markt für Indexfonds eingestiegen ist, belegt in der Liste der weltweit größten Indexfonds-Anbieter mittlerweile Rang 14. Per Ende Januar umfasste das Angebot 65 ETFs beziehungsweise ein verwaltetes Vermögen von 6,2 Mrd. US-Dollar. Sitz der Gesellschaft ist Luxemburg, daher werden die ComStage-Fonds steuerlich als ausländische Fonds behandelt.

ETFlab

Ebenfalls seit dem Jahr 2008 ist in diesem Segment mit ETFlab eine Tochtergesellschaft der zur Sparkassenorganisation gehörenden DekaBank aktiv. Die Gesellschaft wirbt damit, dass all ihre Fonds, derzeit 32, in Deutschland aufgelegt werden. Ein weiteres Markenzeichen ist die Indexreplikation mittels der sogenannten Full Replication, die auch der Marktführer iShares anwendet. Bei dieser Methode wird der Basiswert 1:1 durch die im Fonds enthaltenen Vermögenswerte abgebildet, ohne auf Swaps zurückzugreifen. Letzteres wird als synthetische Replikation bezeichnet und hat neben einem geringeren Tracking Error (Vorteil) ein zusätzliches Kontrahentenrisiko (Nachteil) zur Folge.

db x-trackers

Demgegenüber setzt der größte deutsche Anbieter, die in Luxemburg ansässige Deutsche-Bank-Tochter db x-trackers, ganz offensiv auf swapbasierte Produkte. Und das sehr erfolgreich: Weltweit ist man mittlerweile die Nummer 5 im ETF-Geschäft, in Europa liegt man auf Rang 3. Per Ende Januar deckte die Gesellschaft mit 123 Indexfonds nicht nur fast alle wichtigen Indizes ab, sondern profiliert sich auch durch ein Angebot, das besonders viele exotische Produkte enthält. Dieser Schwerpunkt dürfte auch der Grund für den swapbasierten Ansatz sein. Denn bei der Abbildung von exotischeren Basiswerten wie Emerging-Market- oder Hedgefonds-Indizes spielen synthetische Produkte nachweislich ihre Vorzüge aus.

UBS

Nicht nur iShares hat für viele Basiswerte zwei Produkte am Markt. Auch die Schweizer UBS bietet unter dem Namen UBS-ETFs an der Deutschen Börse für viele Indizes zwei verschiedene ETFs an - einen teureren für Privatanleger und einen günstigeren für institutionelle Investoren. Insgesamt ist die Auswahl mit 17 Fonds jedoch recht übersichtlich.

Credit Suisse Asset Management

Deutlich ambitionierter geht die zweite Schweizer Großbank, Credit Suisse, das Thema ETF an: Anfang des Jahres konnte die Tochter Xmtch weltweit erstmals unter die Top Ten der größten ETF-Anbieter aufrücken. Das Gesamtangebot umfasst derzeit 40 Indexfonds mit einem verwalteten Vermögen von rund 10 Mrd. US-Dollar. In Deutschland haben die Schweizer 17 Produkte gelistet.

Amundi

Relativ neu auf dem deutschen Markt ist der Emittent Amundi. Dabei handelt es sich um eine Tochter der französischen Crédit Agricole, die in Frankreich bereits 78 ETFs (Euronext Börse) verwaltet. Seit Anfang 2010 wurden nun auch 17 Indexfonds an der Deutschen Börse in Frankfurt aufgelegt. Weltweit liegen die Franzosen auf Rang 22 im globalen ETF-Geschäft.  

EasyETF

Unter dem Namen EasyETF vermarktet die französische BNP Paribas - seit dem Ausstieg von AXA aus dem ehemaligen Gemeinschaftsunternehmen - derzeit 64 ETFs. Mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt rund 6 Mrd. US-Dollar rangiert man weltweit auf Rang 16. Eines der Flaggschiffe ist der größte ETF auf Immobilienaktien (EasyETF EPRA Eurozone).

ETF Securities Limited

Der Anbieter ETF Securities konzentriert sich in Deutschland weitgehend auf Nischenprodukte aus dem Rohstoff- oder Energiebereich. Genau hier liegen auch die Stärken des Anbieters, der im Jahr 2003 das weltweit erste Exchange Traded Commodity (ETC) Produkt, den Gold Bullion Securities, lancierte. Im Jahr 2006 emittierte ETF Securities eine aus 19 einzelnen Rohstoffen und 10 verschiedenen Rohstoff-Baskets bestehende Produktpalette von ETCs. Ein Jahr später wurde das Angebot um physisch besicherte ETCs auf Gold, Silber, Platin und Palladium sowie einem Edelmetall-Basket erweitert.

Lyxor International Asset Management

Lyxor Asset Management ist eine Tochtergesellschaft der französischen Société Générale und mit rund 129 ETFs sowie einem verwalteten Vermögen von 44,6 Mrd. Euro (nur in ETFs) der zweitgrößte Anbieter in Europa. Hierzulande bekannt wurde Lyxor mit der Emission eines gehebelten Indexfonds auf Basis des LevDAX im Jahr 2006.

PowerShares

Die Marke PowerShares gehört zu dem amerikanischen Anbieter Invesco und zählt mit 125 Indexfonds beziehungsweise einem Vermögen von 32 Mrd. US-Dollar international zu den größeren ETF-Anbietern. In Deutschland beschränkt sich die Produktpalette jedoch vor allem auf aktienbasierte ETFs für Nischen-Themen.

Source UK

Unter der Marke Source UK vermarkten verschiedene internationale Finanzinstitute seit Anfang 2009 ETFs in Europa. Derzeit sind in Deutschland rund 33 Produkte notiert. Gemessen am verwalteten Vermögen spielt der Emittent international jedoch nur in der zweiten Reihe.  

streetTracks ETF

Demgegenüber hat sich die globale Nr. 2, die zur amerikanischen Finanzgruppe State Street gehörende Tochter SPDR, in Deutschland bisher zurückgehalten. Weltweit umfasst die Produktpalette jedoch über 100 Indexfonds und ein verwaltetes Vermögen von rund 140 Mrd. US-Dollar.