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Jubiläum der Junggebliebenen

Mit dem DAX und dem EURO STOXX 50 feiern zwei der beliebtesten Indizes in diesem Jahr runde Geburtstage. Dank ihres strikten Regelwerks haben die beiden Auswahlindizes Erfolgsgeschichte geschrieben. So gilt der DAX, der am 1. Juli vor 25 Jahren erstmals berechnet wurde, als wichtigstes Marktbarometer für den deutschen Aktienmarkt, während der vor 15 Jahren gestartete EURO STOXX 50 die wichtigste Benchmark für Aktien aus dem Euroraum ist.

BÖRSE am Sonntag

Beide Indizes zeichnen sich durch eine hohe Liquidität und ein klares transparentes Regelwerk aus. So lässt sich beispielsweise die Zusammensetzung des DAX eindeutig anhand der entsprechenden Ranglisten ablesen. Indexanpassungen lassen sich so vorhersehen. Hinzu kommt: Im DAX werden nicht nur die 30 größten Aktien abgebildet, sondern die hier gehandelten  Werte müssen außerdem zu den am meisten gehandelten im deutschen Aktienmarkt gehören. Im Ergebnis ist die transparente Zusammenstellung eines liquiden Indexportfolios zu beobachten. Gerade bei der Abbildung über Indexprodukte sind diese Eigenschaften entscheidend, um die Kosten für die Absicherung niedrig zu halten. Weil sich durch Marktschwankungen ständig kurzfristige Änderungen in der Rangfolge der Unternehmen ergeben, sehen die DAX-Regeln zudem einen zeitlichen „Puffer“ vor. Die Zusammensetzung wird erst angepasst, wenn sich erhebliche Änderungen in den Rängen für Freefloat-Marktkapitalisierung und Börsenumsatz ergeben. Nur zwei Unternehmen haben es so in der 25-jährigen Geschichte geschafft, nach einem Indexausschluss wieder in den DAX zurückzukehren. Die Folge: Die Transaktionskosten für die Indexnachbildung sind äußerst gering. Hiervon profitieren insbesondere langfristig orientierte Investoren.

Beide, der EURO STOXX 50 wie der DAX, werden als Preis- und Performanceindex berechnet. Während bei der Benchmark für den Euroraum vor allem die Variante als Preisindex zitiert wird, kennen die meisten Anleger den DAX als Performanceindex. Neben der Kursentwicklung berücksichtigt dieser also auch Erträge aus Dividendenzahlungen, woraus sich ein weiterer Vorteil ergibt: Anleger können so die tatsächliche Wertentwicklung eines Investments in das Indexportfolio inklusive Dividendenerträgen – auch über lange Zeiträume – einfach und schnell ablesen. Seit seinem Start hat sich der Indexstand wohl auch aufgrund dieser klaren Regularien vervielfacht, erst kürzlich konnten die Anleger erfreut ein Allzeithoch von mehr als 8.500 Punkten verbuchen. Allerdings eignet sich der Performance-Index nicht für einen Vergleich historischer Indexstände, wie beispielsweise mit früheren Höchstständen aus dem New Economy-Boom oder von 2007. Denn der Anteil der Dividenden am Indexstand ist seitdem gestiegen. Für eine solche Einordnung des Kursstandes ist die preisbasierte Variante des DAX besser geeignet. Sie liegt mit derzeit rund 4.500 Punkten fast 50 Prozent unter dem Performanceindex und auch noch weit unter den Kursrekorden von mehr als 5.200 Punkten.

Die Bedeutung passiver Investments wächst beständig

DAX und EURO STOXX 50 zählen seit ihrer Einführung zu den beliebtesten Underlyings für verschiedene Finanzprodukte. Mit einem Vermögen von zusammen mehr als 20 Milliarden Euro gehören beispielsweise zwei DAX-ETFs zu den volumenstärksten Indexfonds in Europa. Auf den EURO STOXX 50 beziehen sich derzeit allein 18 auf Xetra-notierte ETFs. Der Markt für passive Investments birgt auch weiterhin großes Wachstumspotential. Denn zahlreiche Studien belegen, dass es den wenigsten aktiv gemanagten Portfolios langfristig gelingt, den Markt zu schlagen. Zudem machen sich die günstigeren Kosten der passiven Investments gerade bei einer langfristigen Anlage positiv bemerkbar.

Umso besser ist es für Anleger, dass sie eine Reihe seit Jahren bewährter Indizes für ihre Investitionen finden. So wird nicht allein in Deutschland Geburtstag gefeiert, sondern auch in der Schweiz. Das bekannte eidgenössische Marktbarometer SMI wurde nahezu zeitgleich mit dem DAX eingeführt. Es ist ebenfalls ein Vierteljahrhundert alt – 25 Jahre, in denen die Anleger diesseits und jenseits von Bodensee und Hochrhein überwiegend Freude an ihren Investments haben konnten.