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Marijn Dekkers: Auf großer Einkaufstour

Es ist ein bisschen wie im Profifußball: Ein Trainer mit internationaler Erfahrung wechselt zu einem anderen Club, und mit etwas Verzögerung folgt ihm ein Spieler aus dem Heimatland. Thiago, der Bayernstar, ist so einer. Nun streiche man das „n“ von „Bayern“, dann hat man statt einem Millionentransfer einen Milliardendeal, und zwar für den deutschen Chemiekonzern Bayer.

BÖRSE am Sonntag

Es ist ein bisschen wie im Profifußball: Ein Trainer mit internationaler Erfahrung wechselt zu einem anderen Club, und mit etwas Verzögerung folgt ihm ein Spieler aus dem Heimatland. Thiago, der Bayernstar, ist so einer. Nun streiche man das „n“ von „Bayern“, dann hat man statt einem Millionentransfer einen Milliardendeal, und zwar für den deutschen Chemiekonzern Bayer.

Der stärkt, unter der Führung von Marijn Dekkers, seine Geschäfte mit rezeptfreien Medikamenten und Gesundheitspräparaten. Dazu fließen 14,2 Milliarden US-Dollar an den US-Konzern Merck & Co.
Dekkers kam 2010 zu Bayer und löste Werner Wenning als Vorstandsvorsitzenden ab. Dessen Strategie, auf die weniger risikoreichen rezeptfreien Produkte zu setzen, führt er seitdem fort. Wie ein guter Trainer bereitete sich Marijn Dekkers auch auf seine neue Aufgabe vor: Als sein Wechsel nach Leverkusen feststand, lernte er, noch in Boston, bereits eifrig Deutsch.

Als studierter Chemiker hat der 1957 im niederländischen Tilburg geborene Dekkers in den USA Karriere gemacht. Er stieg in Unternehmen wie General Electric und Thermo Fischer Scientific auf. Vor dem Sprung an die Bayer-Spitze verdiente er zirka sechs Millionen Euro im Jahr, schraubte seine Ansprüche für den deutschen Chemie-Konzern aber herunter. Vielmehr ging es ihm von Anfang an darum, dem Unternehmen seinen eigenen Stempel aufzudrücken.

Umstrukturierungen und Portfolio-Management gehörten fortan noch stärker zum Alltag der Leverkusener. Der jüngste Merck-Deal wird von vielen auch als ein wichtiger und richtiger Schritt wahrgenommen, die reine Finanzierung über Kredite gilt aber als riskant. A propos Profifußball: Der Vertrag von Dekkers läuft Ende 2014 aus. Durch die erfolgreiche Übernahme hat er den Auftrag, für den er geholt wurde, erfüllt: Aber vielleicht reizt ihn ja schon wieder eine neue Herausforderung?

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