So veredeln Sie Ihr Depot
Gold wird sich Expertenmeinungen zufolge künftig weiter verteuern. An diesem Trend können Anleger mit ETCs, Zertifikaten, Fonds und Aktien partizipieren. Nachfolgend erfahren Sie, wo sich der Einstieg lohnt.
Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis in der Spitze um respektable 30% gestiegen. Diese Entwicklung sorgt für gute Laune bei Goldinvestoren. Ebensolche werden auch in Zukunft allen Grund zur Freude haben. Schließlich prognostizieren zahlreiche Fachleute weitere Preiszuwächse bei dem gelblich glänzenden Edelmetall. Goldexperte Walter K. Eichelburg erwartet beispielsweise bis Ende 2011 einen Goldpreis von 1.800 US-Dollar. Und Analysten der US-Bank Goldman Sachs haben im Oktober dieses Jahres einen Preisanstieg auf 1.650 US-Dollar innerhalb von zwölf Monaten prognostiziert. Dan Brebner, Analyst der Deutschen Bank in London, zeigte sich nicht ganz so optimistisch – im September rechnete er bei Gold lediglich mit einer Verteuerung auf US-1.550 Dollar im Laufe des kommenden Jahres. Aber auch dieses Preisziel liegt deutlich über dem aktuellen Goldpreis von rund 1.392 US-Dollar (Stand 03.12.).
Fundamental und charttechnisch ist alles im grünen Bereich
Von großer Bedeutung ist aus Anlegersicht, dass die Goldpreisprognosen der Experten nicht aus der Luft gegriffen sind, sondern auf nachvollziehbaren Fakten beruhen. Zu denen zählen unter anderem die expansive Geldpolitik der US-Notenbank und der damit einhergehende Wertverfall des US-Dollars in Relation zu anderen Währungen. Zudem spricht die Furcht vor einer erneuten Rezession in Amerika für einen weiteren Goldpreisanstieg. Des Weiteren verkaufen immer mehr Investoren Anleihen, die nur mickrige Renditen bieten, und investieren den Erlös in Gold. Vor diesem Hintergrund dürfte sich der Höhenflug des Goldpreises auf jeden Fall fortsetzen, zumal dessen intakter charttechnischer Aufwärtstrend auf eine solche Entwicklung hindeutet. Angesichts dieser Perspektiven ist eines klar: Goldinvestments dürfen in keinem Depot fehlen.
Solide Basisinvestments
Für langfristig orientierte Anleger eignet sich beispielsweise der von ETF Securities lancierte ETFS Physical Gold (ISIN DE000A0N62G0), der zu den sogenannten Exchange Traded Commodities (ETCs) zählt und dessen Vermögen vollständig in physisches Gold investiert ist. Letzteres ist der Grund dafür, dass der ETC die Entwicklung des Goldpreises nahezu im Verhältnis 1:1 abbildet. Während der Börsenhandelszeiten können Anteile des ETFS Physical Gold an den deutschen Parkettbörsen und auf Xetra gekauft beziehungsweise verkauft werden. Der Spread zwischen dem Geld- und Briefkurs beträgt bei dem ETC in der Regel nur 0,07 Euro. Ebenfalls positiv zu werten ist die niedrige jährliche Verwaltungsgebühr von 0,39%. Der ETC ist allerdings nicht währungsgesichert. Infolgedessen kann eine starke Abwertung des Dollars im Vergleich zum Euro die Performance des ETCs schmälern. Eine gehedgte Alternative für Anleger, die das Währungsrisiko vermeiden, aber dennoch von der Goldpreis-Rallye profitieren möchten, wäre zum Beispiel der db Physical Gold Euro Hedged ETC (ISIN DE000A1EK0G3). Auch das währungsgesicherte Gold-Partizipationszertifikat von der Commerzbank (ISIN DE000CB24589) ist eine interessante Option. Für die Absicherung gegen das Währungsrisiko fallen bei diesem Finanzprodukt nur geringe Kosten an.
Für Skeptiker geeignet
Für skeptische Börsianer, die beim Goldpreis mit einem Rückgang rechnen, bietet das von der DZ Bank emittierte währungsgesicherte Capped-Bonus-Zertifikat auf Gold (ISIN DE000DZ2LF12) Chancen. Dessen Besitzer erhalten am 26. November 2012 eine Gutschrift von 167 Euro pro Zertifikat, sofern der Goldpreis bis einschließlich 19. November 2012 nie auf oder unter 1.050 Dollar fällt. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass der Preis des Edelmetalls die letztgenannte Marke in den nächsten zwei Jahren erreichen oder unterschreiten wird. Deshalb können Anleger mit dem Bonus-Papier der DZ Bank ruhig schlafen. Ein Wermutstropfen ist die Tatsache, dass sich mit dem Zertifikat bis zum Fälligkeitstermin lediglich eine Rendite von 19,2% (basierend auf einem Kaufkurs von 140,10 Euro) erzielen lässt.
15 Profiteure der Gold-Hausse auf einen Streich
Eine Alternative für Anleger, die bereit sind, ein moderates Verlustrisiko in Kauf zu nehmen, weil sie hohe Renditen erzielen möchten, ist der NYSE Arca Gold BUGS ETF (ISIN LU0488317701) von ComStage. Diesem Exchange Traded Fund (ETF) liegt ein 15 Aktien umfassender Index zugrunde, dessen Zusammensetzung einmal pro Quartal verändert wird. Aufgenommen werden in den Index ausschließlich Aktien von Bergbaugesellschaften, die in erster Linie Gold fördern und auf Terminverkäufe ihrer Produktion weitgehend verzichten. Diese Unternehmen profitieren von einem steigenden Goldpreis sehr stark. Allerdings leiden sie auch erheblich unter einem Preisrückgang des Edelmetalls – dies ist jedoch derzeit nicht relevant, denn wie bereits erwähnt, spricht sowohl fundamental als auch charttechnisch alles für einen weiteren Anstieg des Goldpreises.
Setzen Sie den Hebel an!
Als Depotbeimischung für besonders risikofreudige Naturen kommt das von der Royal Bank of Scotland lancierte Long-Zertifikat auf Gold (ISIN NL0009409911) infrage. Derzeit verläuft dessen variable Knock-out-Schwelle bei 1.113 Dollar und somit deutlich unter dem aktuellen Goldpreis. Der Hebel des Finanzprodukts liegt aktuell bei 4,6. Somit können Anleger mit dem Long-Zertifikat auch schon im Falle eines geringen Goldpreisanstiegs einen stattlichen Kursgewinn erzielen. Allerdings sollten sich Anleger der erhöhten Risiken bei Hebelprodukten bewusst sein. Ein Totalverlust ist möglich.
Foster entdeckt die Outperformer
Überproportional von der Gold-Hausse profitieren können Anleger auch mit einem guten Goldaktienfonds. Eine gute Wahl ist der Falcon Gold Equity Fund (ISIN CH0002783535), der seit seiner Auflegung im Juni 1992 von Joseph Foster gemanagt wird. Früher hat Foster als Geologe gearbeitet. Infolgedessen verfügt er über ein fundiertes Fachwissen, dank dem er die Wachstumschancen von Goldproduzenten optimal einschätzen kann. Deshalb entdeckt der Stratege häufig schon sehr frühzeitig die Outperformer unter den Goldaktien und packt diese in das Portfolio des von ihm verwalteten Fonds. Daher verwundert es nicht, dass sich ein Anteil des Falcon Gold Equity Fund seit Anfang 2009 in Euro gerechnet um respektable 165,2% verteuert hat. Fosters bewährte Stock-Picking-Strategie dürfte den Anteilseignern des Fonds auch künftig hohe Kursgewinne bescheren.
Günstig bewertete Blue Chips
Als Langfristinvestments eignen sich auch solide Goldaktien. Zu denen zählen unter anderem die Papiere des weltweit größten Goldproduzenten Barrick Gold (ISIN CA0679011084) sowie des US-Goldkonzerns Newmont Mining (ISIN CA0679011084). Das letztgenannte Unternehmen ist die Nummer 2 in der Goldbranche und hat im dritten Quartal 2010 den Nettogewinn im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 38% auf 537 Millionen Dollar gesteigert. Basierend auf den aktuellen Gewinnschätzungen für 2011 errechnet sich für die Newmont-Mining-Aktie ein attraktives KGV von 13. Mit einem 2011er-KGV von 14 ist der Barrick-Gold-Anteilschein ebenfalls günstig bewertet.