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Boeing-CEO: An der Spitze gelandet

Boeing – einen anderen Arbeitgeber hat Dennis A. Muilenburg in seiner Karriere bislang nie kennengelernt. Bereits vor 30 Jahren heuerte der studierte Ingenieur bei dem Flugzeug-, Raumfahrt- und Rüstungskonzern mit Sitz in Chicago an. Jetzt hat er es an die Spitze geschafft.

BÖRSE am Sonntag

Boeing – einen anderen Arbeitgeber hat Dennis A. Muilenburg in seiner Karriere bislang nie kennengelernt. Bereits vor 30 Jahren heuerte der studierte Ingenieur bei dem Flugzeug- , Raumfahrt- und Rüstungskonzern mit Sitz in Chicago an. Jetzt hat er es an die Spitze geschafft.

Seit dem 1. Juli ist der 51 Jährige Vorstandsvorsitzende und Chef von rund 165.000 Mitarbeitern. In den vergangenen zwei Jahren arbeitete Muilenburg als Chief Operating Officer bereits als rechte Hand seines Vorgängers Jim McNerney. Auf die kommenden Herausforderungen ist der studierte Flugzeugingenieur daher gut vorbereitet. 

Dem Airbus-Rivalen liegen Aufträge für 5.800 Flugzeuge zum Listenpreis von fast 400 Milliarden Dollar vor. Im ersten Quartal 2015 lieferte Boeing jedoch „nur“ 185 neue Flugzeuge aus, denn die Produktion lahmt. Das möchte Muilenburg verbessern; der verstärkte Einsatz von Industrierobotern soll helfen. Auch muss er die Entscheidung treffen, ob das Unternehmen einen neuen Jet auf den Markt bringen will, um die Lücke zwischen Boeings Kurzstreckenflugzeug 737 und dem Langstreckler 787, dem Dreamliner, zu schließen. Keinesfalls will der neue CEO, zu dessen sportlichen Aktivitäten neben Radfahren und Basketball auch Bungee-Jumping zählt, dabei die Kosten aus den Augen verlieren. Die negativen Erfahrungen mit dem Dreamliner sind Lehre genug.

Der wurde drei Jahre später als geplant auf den Markt gebracht. Dies kostete Boeing nicht nur Geld, sondern auch jede Menge Reputation. Gemessen werden dürfte Muilenburg zudem daran, ob es ihm gelingt, die Rüstungssparte des Konzerns besser zu verzahnen. Synergieeffekte sind dringend notwendig, und die Verteidigungsetats sind, was die Anschaffung von Flugzeugen betrifft, kein einfaches Terrain. Umso dringlicher hofft Muilenburg, den Zuschlag für den von der US-Army gewünschten Langstreckenbomber vor dem Konkurrenten Northrop Grumman zu erhalten. Die Boeing–Aktie dürfte dann steil steigen.

Bungee-Jumping nur als Hobby: der neue Boeing-CEO Dennis Muilenburg. (Foto: Handelsblatt/