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Per Utnegaard: Zum Erfolg verurteilt

Eine Gewinnwarnung – das ist etwas, das Zweifel an der Prognosefähigkeit des Managements aufkommen lässt. Schlimmer noch: es frustriert die Anleger. Bilfinger schaffte es in den vergangenen zwölf Monaten gleich fünf Mal, die eigenen Vorhersagen nach unten zu korrigieren.

BÖRSE am Sonntag

Eine Gewinnwarnung – das ist etwas, das Zweifel an der Prognosefähigkeit des Managements aufkommen lässt. Schlimmer noch: es frustriert die Anleger. Bilfinger schaffte es in den vergangenen zwölf Monaten gleich fünf Mal, die eigenen Vorhersagen nach unten zu korrigieren.
 
Schon die zweite Revision zwang Hessens Ex-Ministerpräsident Roland Koch vor neun Monaten zur Räumung des Chefsessels. Der von ihm vorangetriebene Umbau des Baukonzerns zum Dienstleister für Industrieunternehmen fand nicht den Beifall der Anleger. Allein in den vergangenen zwölf Monaten verlor die Aktie 55 Prozent. Unter Per Utnegaard, der seit dem 1. Juni den Mannheimer Konzern führt, soll nun vieles besser werden. Aufgabe des Norwegers wird es vor allem sein, die Investoren zum Neueinstieg zu motivieren.

So will es vor allem die schwedische Investorengruppe Cevian, sie hält 25 Prozent an Bilfinger. 

Hochfliegende, aber wenig glaubhafte Wachstumspläne dürften das falsche Rezept sein, um das Anlegervertrauen zurückzugewinnen. Zunächst einmal muss der 55-Jährige, der an der Nothern Michigan University  Betriebswirtschaft und Marketing studierte, wohl auf die Kostenbremse treten und Personal abbauen. Kräftige Kurssteigerungen wird es aber nur dann geben, wenn der neue Mann am Steuer glaubhaft erklärt, wohin die Reise geht.

Zur Auswahl stehen die weitere Konzentration auf den Service-Bereich oder die Renaissance des Baugeschäfts. 25 Jahre Führungserfahrung sollten Utnegaard helfen, die richtige Strategie zu finden. Dass er „Management“ kann, stellte er unter anderem als CEO der Swissport International unter Beweis. Während seiner Amtszeit entwickelte sich das Unternehmen zum führenden Boden- und Frachtabfertigungsanbieter der Luftfahrtindustrie. Zuvor schon war Utnegaard bei den Logistik-Gruppen Deutsche Post und TNT erfolgreich. Ins Schweinwerferlicht rückte der Vater von zwei Kindern sich in seiner Karriere bislang nur ungern. Mit einem durchschlagenden Erfolg bei Bilfinger könnte sich das ein wenig ändern.