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Baumwolle: anziehende Nachfrage

US-Baumwolle gehörte in der vergangenen Woche zu den gefragtesten Rohstoffen an den internationalen Terminmärkten. Am wichtigsten Handelsplatz, der IntercontinentalExchange (ICE), wurde zwischenzeitlich sogar das tägliche Schwankungslimit erreicht.

BÖRSE am Sonntag

Verantwortlich für die Stärke der mit Abstand am häufigsten eingesetzten Naturfaser für Heim- und Bekleidungstextilien waren die jüngsten Ausfuhrprognosen des USLandwirtschaftsministeriums für den größten Exporteur, die USA. Nachdem im Januar 1,8 Mio. Ballen (je 218 kg) verschifft wurden, wird für das Wirtschaftsjahr 2009/10 (bis Ende Juli) insgesamt mit Exporten von 12 Mio. Ballen gerechnet. Bislang war man von 11 Mio. Ballen ausgegangen.

Angehobene Nachfrageprognose

Als Grund für den Anstieg nannte man die weltweite Nachfrage, die stärker zulegen dürfte als bislang erwartet. Vor allem in China, dem weltweit größten Verbraucher, aber auch in Indien rechnet man mit einer stärkeren Erholung des Bedarfs als bislang prognostiziert. Weltweit geht man insgesamt von einem Zuwachs von 110,11 auf 115,53 Mio. Ballen aus. Die Produktion dürfte zum Vorjahr aber von 107,45 auf 102,74 Mio. Ballen sinken. Vor allem in China wird ein deutlicher Rückgang von 36,7 auf 32 Mio. Ballen erwartet. Um die Lücke zu schließen, ist US-Baumwolle daher gefragt, was sich entsprechend in den steigenden Exporten niederschlägt. Weil aber auch die Wetterbedingungen in den USA im zweiten Halbjahr 2009 schlecht waren und sich die Produktion von 12,8 auf 12,4 Mio. Ballen verminderte, dürfte das US-Angebot sinken. Konkret wird mit einem Rückgang des gesamten Angebots von 22,86 auf 18,74 Mio. Ballen gerechnet, da sich auch die Läger weiter leeren. Mit 3,3 Mio. Ballen dürften die Vorräte Ende 2009/10 auf den niedrigsten Wert seit 2003/04 fallen. 2008/09 waren es noch 6,3 und 2007/08 noch 10 Mio. Ballen.

Nach oben abgeprallt

Aus fundamentaler Sicht scheint somit die Basis für weiter steigende Notierungen gegeben. Zudem war der Preis jüngst aus charttechnischer Sicht vom langfristigen Aufwärtstrend nach oben abgeprallt. Weitere Zuwächse sind daher denkbar.