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Baumwolle: Stoff für weiter steigende Kurse?

Der Preis für Baumwolle schoss 2010 in die Höhe. Spekulationen, dass das weltweite Angebot nicht mit der steigenden Nachfrage, vor allem angekurbelt durch den Bedarf aus China, mithalten kann, trieben. Am 21. Dezember gab es sogar ein Rekordhoch. Seither zeigte sich eine Korrektur, die eventuell durch den jüngsten Kursanstieg beendet ist.

BÖRSE am Sonntag

Es gibt wohl nach wie vor Stoff für steigende Kurse. Einmal mehr sind es die Spekulationen, dass die Nachfrage aus China, dem weltweit größten Verbraucher und Importeur, weiter zulegen dürfte, während das weltweite Angebot sinkt. Anlass für die Annahme war jüngst zum einen der Besuch von Chinas Staatspräsident Hu Jintao in den USA. Die USA sind der weltweit größte Baumwolle-Exporteur. Gemutmaßt wurde über neue Verträge zum Kauf von größeren Mengen durch chinesische Firmen. Zum anderen gab es harte fundamentale Fakten. Demnach hat China im Dezember mit 462.000 Tonnen mehr als doppelt so viel Baumwolle importiert wie vor einem Jahr, was den derzeit hohen Bedarf unterfüttert. Hinzu gesellte sich auf der Angebotsseite die Erwartung, dass die Flut in Australien die dortige Ernte schmälert.

Zu optimistische Prognosen?

Womöglich gehen die Investoren zudem davon aus, dass die in der Vorwoche leicht gesenkte Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums für die Weltproduktion im Wirtschaftsjahr 2010/11 (bis Ende Juli) zu optimistisch ist. Es hatte seine Erwartung von 115,53 auf 115,46 Mio. Ballen (je 218 kg) gekürzt. Gleichzeitig wurde der prognostizierte Verbrauch von 116,25 auf 116,58 Mio. Ballen erhöht. Eine jüngst treibende Kraft für den Preis von US-Baumwolle dürfte ferner der wieder schwächere US-Dollar gewesen sein. Aus charttechnischer Sicht könnte nun noch einmal das Rekordhoch von Dezember 2010 bei 159,12 US-Cent in den Fokus rücken. Sollte ein Sprung darüber gelingen, spräche dies zudem für eine Fortsetzung der Rallye. Allerdings ist im Preis schon reichlich heiße Luft enthalten, sodass eventuelle neue Long-Positionen sehr spekulativer Natur sind, was durch geeignete Positionsgrößen sowie adäquate Absicherungsstrategien zu berücksichtigen ist.