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Gold - alle Jahre wieder wird geheiratet

Allmählich wirft die im Oktober beginnende indische Hochzeitssaison ihre Schatten voraus und liefert neue Argumente für Gold-Bullen. Goldschmuck ist in Indien eine traditionelle Mitgift für das Brautpaar, entsprechend groß ist die Bedarf der Schmuckindustrie an dem Edelmetall, um es zu Ringen, Ketten oder sonstigem schmückenden Beiwerk zu verarbeiten. Da Indien einer der größten Goldimporteure ist, dient die Nachfrage der Schmuckindustrie zugleich als Gradmesser für die künftige Entwicklung des Goldpreises.

BÖRSE am Sonntag

Der aktuell hohe Bedarf deutet darauf hin, dass der Goldpreis auf ein neues Rekordniveau zusteuern könnte. So hat Indien nach Berechnungen des World Gold Council bereits im ersten Halbjahr 2010 mit 365 Tonnen fast doppelt so viel Gold verbraucht wie im Vorjahreszeitraum. Rund 272 Tonnen entfielen dabei auf die indische Schmuckindustrie. Einer Einschätzung von Anjani Sinha, dem Chef der größten Goldbörse des Landes (National Spot Exchange) zufolge, könnten die Goldimporte im laufenden Jahr in einem Bereich zwischen 600 und 625 Tonnen liegen. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem ca. 480 bis 485 Tonnen Gold importiert wurden, wäre dies ein Anstieg um mehr als 25%.

Aller guten Dinge sind drei?

Aus charttechnischer Sicht steht Gold derzeit vor einem Richtungsentscheid. Bereits zweimal scheiterte der Preis für eine Feinunze mit dem Versuch, den Widerstand bei 1.250 US-Dollar nachhaltig zu überwinden. Dort verläuft die 161,8%-Fibonacci-Extension der Korrektur aus dem Jahr 2008. Knapp darüber verläuft bei 1.265 US-Dollar das Allzeithoch. Kann der Goldpreis diesen Widerstandbereich in den nächsten Tagen nach oben durchbrechen, sollte sich die Aufwärtsbewegung des Edelmetalls fortsetzen. Als mittelfristige Ziele lassen sich, ausgehend vom Umfang der jüngsten Konsolidierung, 1.385 US-Dollar sowie die obere Parallele des seit Mitte Januar 2009 bestehenden Aufwärtstrends bei derzeit 1.492 US-Dollar ausmachen. Sollte Gold jedoch auch im dritten Anlauf an dem genannten Widerstandsbereich scheitern, muss sich der bei 1.214 US-Dollar verlaufende Aufwärtstrend erneut als Unterstützung bewähren. Bei einem Rückfall unter 1.214 US-Dollar droht ein Pullback zur 200-Tage-Linie bei 1.165 US-Dollar bzw. der Unterstützung bei 1.156 US-Dollar.