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Gold: Furcht und Flucht

Der Goldpreis kletterte jüngst erstmals über die Marke von 1.500 US-Dollar. Er setzte damit seine Aufwärtsbewegung der vergangenen Monate fort. Es gibt offenbar nach wie vor etliche Risikofaktoren, die Anleger in das als sicherer Hafen geltende Edelmetall flüchten lassen.

BÖRSE am Sonntag

Seit dem Zwischentief von Ende Januar dieses Jahres, als der Goldpreis seinen langfristigen Aufwärtstrend testete und nach oben abprallte, ging es damit bereits um mehr als 15% aufwärts. Und ein Ende der Rallye scheint angesichts einer Reihe von Faktoren nicht abzusehen, wenngleich zwischenzeitlich immer wieder Korrekturen einzukalkulieren sind. Jüngst einmal mehr sorgten die Unruhen in der arabischen Welt, aber wohl vor allem die zunehmenden Inflationsängste sowie das Schuldendilemma in vielen Ländern für eine Flucht ins Gold. Kein Wunder, schließlich ist die Teuerung weltweit auf dem Vormarsch und die Befürchtung einer Geldentwertung lässt Investoren die als vermeintlich wertstabilen Edelmetalle Gold und Silber präferieren.

Hinzu kommt die Angst vor einem Zusammenbruch des Papiergeldsystems angesichts der Schuldenkrisen in vielen Staaten. So gab es jüngst Spekulationen über einen Schuldenschnitt in Griechenland, was das weiter schwelende Schuldenthema in Europa untermauert. Hinzu gesellten sich die negativen Kommentare der Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P) zur US-Kreditwürdigkeit, was die desolate Haushaltslage in den USA und den dortigen riesigen Schuldenberg verstärkt in den Fokus der Märkte rückte, auch wenn die Fakten längst bekannt sind. Dass nun an der Topnote der USA gerüttelt wird, einerlei ob es sich um ein wirkliches Anliegen oder nur um einen kalkulierten Warnschuss handelte, um der US-Politik zu verstehen zu geben, nun bei den Sparbemühungen wirklich Ernst zu machen, verstärkte offenbar die Zweifel an der US-Währung. Dies macht nicht nur Gold begehrt, sondern wertet auch den US-Dollar weiter ab. Beispielsweise müssen für einen Euro nun mehr als 1,46 US-Dollar gezahlt werden. Damit gab es jüngst einen zusätzlichen preistreibenden Faktor für den Goldpreis.