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Indischer Zucker kann Lücke nicht schließen

Der Preis für Zucker an der IntercontinentalExchange (ICE) legte jüngst kräftig zu. Er setzte damit den Aufwärtsimpuls seit Ende November dynamisch fort. Die recht deutliche Korrektur von Anfang November ist daher größtenteils wieder ausgeglichen.

BÖRSE am Sonntag

Für Rückenwind sorgten Spekulationen, dass die Aufstockung der indischen Zuckerexporte nicht ausreicht, um die steigende Nachfrage zu befriedigen. Der weltweit zweitgrößte Zuckerproduzent hatte angekündigt, im Wirtschaftsjahr 2010/11 (bis Ende September) weitere 500.000 Tonnen auszuführen. Bislang dürfen zwischen September 2010 und März 2011 bereits 623.000 Tonnen exportiert werden. Im nächsten Monat will das Landwirtschaftsministerium eine eventuelle weitere Aufstockung entscheiden. Wie es hieß, hängen die Beschränkungen von der Produktion ab. Indien hatte in den beiden Vorjahren wegen schlechter Wetterbedingungen und geringerer Anbauflächen deutlich weniger geerntet, sodass der weltweit größte Verbraucher von Zucker einen Teil importieren musste. Für 2010/11 gehen die Prognosen nun davon aus, dass die Produktion in Indien mit erwarteten 25,5 Mio. Tonnen den Bedarf um 2 bis 3 Mio. Tonnen übersteigt.

Weltweite Lücke

Sollte das Exportlimit weiter erhöht werden, könnte dies die Lage am weltweiten Zuckermarkt etwas entspannen. Derzeit ist davon aber nichts zu spüren. Vielmehr gibt es Sorgen, dass der indische Zucker nicht ausreicht, die globale Lücke zu schließen, die sich durch Einbußen in anderen Regionen ergibt. Beispielsweise beeinträchtigten schlechte Wetterbedingungen Wachstum und Ernte in Brasilien, dem weltweit größten Zuckerproduzenten. Laut den Prognosen von ABN Amro und der VM Group dürfte daher der weltweite Bedarf mit 165,3 Mio. Tonnen fast 3 Mio. Tonnen über der Produktion liegen. Damit wurden die früheren Schätzungen eines Überschusses von 1,2 Mio. Tonnen deutlich revidiert. Insgesamt treiben somit derzeit Sorgen über die Verfügbarkeit den Preis. Ein Trend, der anhalten könnte, sollte es keine positiven Überraschungen bei der Produktion geben. Das Erreichen des Novemberhochs scheint damit nur eine Frage der Zeit zu sein.