Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Rohstoffe >

Kakao: Qualitätsprobleme beim größten Produzenten?

Kakao ist für viele Entwicklungsländer ein wichtiges Exportgut. So auch für die Elfenbeinküste, dem weltweit größten Produzenten mit einem Anteil von etwa einem Drittel an der globalen Produktion. Dort beginnt im September/Oktober die Haupterntesaison. Allerdings könnten viele Bohnen aufgrund von Krankheiten eine schlechte Qualität haben.

BÖRSE am Sonntag

Der immergrüne Kakaobaum, der in den regenreichsten und wärmsten Tropen angebaut wird, ist anfällig für verschiedene Pilzkrankheiten, Viren und Schädlinge. Diese können einerseits den Kakaobaum befallen, sodass die Samen (Kakaobohnen) bereits in den Früchten geschädigt sind. Zudem sind während des Prozesses nach der Ernte Qualitätseinbußen wegen Fehler sowie krankheitsbedingter Schäden häufig.

Erneutes Defizit?

Saf-Cacao, der sechstgrößte Exporteur der Elfenbeinküste, geht davon aus, dass die Ernte im Wirtschaftsjahr 2009/10 (bis Ende September) nicht viel größer ausfallen könnte als im laufenden Jahr 2008/09, in dem wegen Krankheiten ebenfalls Ausfälle zu verzeichnen sind. Auch die International Cocoa Organization (ICCO) hat in ihrem jüngst vorgelegten Quartalsbericht ihre weltweite Produktionsprognose 2008/09 etwas nach unten geschraubt. Nach 3,718 Mio. Tonnen im Vorjahr rechnet sie nun mit 3,456 Mio. Tonnen, während bislang 3,466 Mio. Tonnen erwartet wurden. Allerdings geht der Verband auch von einem niedrigeren Verbrauch aus, sodass das prognostizierte Defizit von Angebot und Nachfrage von 84.000 auf 73.000 Tonnen sinken dürfte. Im Vorjahr lag das Defizit bei 62.000 Tonnen.

Neue Jahreshochs

Die leicht gesenkte Defizitprognose scheint die Investoren aber zunächst nicht in ihrer bullischen Einschätzung gestört zu haben. Sie richteten vielmehr ihre Augen bereits auf das nächste Jahr 2009/10, für das derzeit nicht mit einem deutlich steigenden Angebot gerechnet wird, Dies könnte für ein erneutes Defizit sprechen, wenngleich es für Prognosen noch zu früh ist. Der Dezember-Kontrakt an der IntercontinentalExchange (ICE) legte in der vergangenen Woche daher zunächst auch zu, stieß bei 3.000 US-Dollar je Tonne aber auf Widerstand.