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Kupfer: China im Blick

Der Kupferpreis korrigiert weiter und durchbrach jüngst eine charttechnische Unterstützung. Sorgen, dass die Nachfrage des weltweit größten Verbrauchers China zurückgeht, drückten wohl weiter auf den Preis.

BÖRSE am Sonntag

Inzwischen ist Kupfer seit dem Allzeithoch von Februar 2011 bei mehr als 10.000 US-Dollar um beinahe 16% gesunken. Zwar gab es zwischenzeitlich ein kurzes Aufbäumen, seit der Vorwoche geht es aber weiter abwärts. Dabei wurde die Unterstützung bei 8.983 US-Dollar verletzt. Jüngst gab es ein Pullback in Richtung dieser nun wieder als Hürde fungierenden Linie, bevor der Preis kurz vorher wieder nach unten drehte. Damit wurde wohl der Bruch bestätigt, sodass weitere Abgaben denkbar sind. Als Nächstes könnte nun eventuell ein Test der langfristigen Aufwärtstrendlinie ins Haus stehen. Eine potenzielle Haltezone gibt es zudem im Bereich von etwa 8.120 bis 7.640 US-Dollar, in dem sich horizontale Unterstützungen sowie das 50%-Retracement respektive das 61,8%-Fibonacci-Retracement der Aufwärtsbewegung seit Juni 2010 befinden.

Aus fundamentaler Sicht drückten jüngst Befürchtungen auf den Kupferpreis, dass China seine Geldpolitik weiter straffen muss, um der hohen Inflation Herr zu werden. So haben die jüngsten Daten zu den Verbraucherpreisen, die im April mit 5,3% Prozent nur wesentlich geringer waren als im März mit 5,4%, einmal mehr gezeigt, dass die Notenbank trotz aller Bemühungen bislang die Inflation nicht in den Griff bekommt. Auch der Erzeugerpreisindex lag im April mit 6,8% weiterhin auf einem hohen Niveau. Weitere Maßnahmen der Notenbank dürften somit folgen. Dies könnte die Kupfernachfrage weiter dämpfen. China, das mit rund 38% Anteil am globalen Bedarf größter Verbraucher ist, hatte im April bereits 14% weniger eingeführt und griff stärker auf einheimische Quellen und Vorräte zurück. Zudem hat wohl die verknappte Kreditvergabe den Bedarf der Kupferschmelzen verringert. Unterstützt wird die jüngste Korrektur beim Kupferpreis auch von der steigenden Tendenz bei den Lagerbeständen an der London Metal Exchange (LME) sowie der Stärke des US-Dollar.