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La Niña treibt Orangensaft!

Gefrorenes Orangensaftkonzentrat (FCOJ) gehörte in der vergangenen Woche zu den Rohstoffen mit den stärksten Zuwächsen. Der Preis an der IntercontinentalExchange (ICE) setzte damit den seit Anfang September auszumachenden Aufwärtsimpuls mit zunehmender Dynamik fort und kletterte auf ein Niveau wie seit Februar 2008 nicht mehr.

BÖRSE am Sonntag

Mit dem jüngsten Anstieg hat Orangensaft die Konsolidierung der vergangenen Monate, in denen er zwischen etwa 125 und 150 US-Cent pendelte, nun nach oben aufgelöst, was einem Long-Signal gleichkommt. Bei anhaltender Kauflaune könnte damit aus charttechnischer Sicht relativ schnell der Bereich von 175 bis 180 US-Cent angesteuert werden.

Trockenheit und Wirbelstürme

Für eine fortgesetzte Rallye sprechen womöglich einige Faktoren. So gab es zuletzt Angebotssorgen wegen des Wetterphänomens La Niña. Sollte sich La Niña verstärken, könnte dies zu einer schlechten Regenzeit in Brasilien, dem weltweit größten Produzenten von Orangen, führen und damit Befürchtungen einer dürftigen Ernte (womöglich die schlechteste seit 2001) nähren. Die daraus eventuell folgenden Angebotsengpässe dürften wiederum die Preise weiter anheizen. Eine weitere potenzielle treibende Kraft ist die Hurrikansaison in der Golfregion (Golf von Mexiko), die derzeit ihren gewöhnlichen Höhepunkt (später August bis Mitte Oktober) hat. Verwundbar ist vor allem der US-Bundesstaat Florida, der weltweit zweitgrößte Orangenanbauer. Sollten sich Wirbelstürme abzeichnen, die die Plantagen schädigen könnten, dürfte dies weitere Kaufanreize liefern.

Gute oder schlechte Prognosen?

Neben den genannten Punkten gilt es jedoch auch, die ersten offiziellen Ernteprognosen des US-Landwirtschaftsministeriums für die USA im Jahr 2010/11 (bis Ende September) zu beachten, die am 8. Oktober vorgelegt werden. Je nachdem wie gut oder schlecht sie ausfallen, könnte dies weitere Zuwächse, aber auch eine Korrektur nach sich ziehen. Die renommierte Agrarökonomin Elizabeth Steger rechnet nach Aussagen von August damit, dass der Vorjahreswert von 133,6 Mio. Kisten (je 40,8 kg) um 15 Prozent überschritten wird.