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Mais: Ernteprognosen lassen Preise purzeln

Nachdem sich der Maispreis seit Anfang September 2009 von seinem Mehrjahrestief erholte und bis November, gemessen am März-Kontrakt, um rund ein Drittel verteuerte, zeigte er anschließend eine Konsolidierung. Zuletzt gerade an deren oberen Begrenzung angekommen, fiel er deutlich zurück.

BÖRSE am Sonntag

Schuld sind die jüngsten Ernteprognosen des US-Landwirtschaftsministeriums. Es hat die Erwartungen für die USA angehoben. Für den weltweit größten Maisproduzenten wird für das Wirtschaftsjahr 2009/10 (bis Ende August) nun mit einem Ertrag von 334,1 Mio. Tonnen gerechnet, nach bisher 328,2 Mio. Tonnen. Dies lag über den Schätzungen der Marktteilnehmer. Sie hatten vor allem darauf gesetzt, dass sich die Ernte im mittleren Westen der USA wegen schlechten Wetters verzögert und es daher zu Ausfällen kommt, was die preistreibende Kraft von September bis November war. Nun werden die Investoren mit einer neuen Rekordernte konfrontiert, die nach aktuellen Prognosen den Vorjahreswert um 8,8% und den bisherigen Spitzenwert von 2007/08 um 0,9% übersteigen dürfte.

Rekordernte erwartet

Aber nicht nur für die USA wurden die Erwartungen angehoben. Auch weltweit wird für 2009/10 mit einem neuen Hoch gerechnet. 2008/09 wurden rund 791,6 Mio. Tonnen Mais produziert, nun geht man von 796,5 Mio. Tonnen aus. Dies liegt deutlich über den bisherigen Schätzungen von 790,2 Mio. Tonnen. Das Angebot dürfte somit also höher aus- fallen, als bislang angenommen. Ein tendenziell bärischer Faktor für den Preis, was weitere Abgaben nach sich ziehen könnte. Allerdings wurde auch die Prognose für die weltweite Nachfrage von 803,3 auf 806,2 Mio. Tonnen angepasst, was den Effekt etwas dämpfen könnte.

Weitere Abgaben?

Aus technischer Sicht ist der März-Future jüngst erneut an der Hürde von 423,5 US-Cent nach unten abgeprallt und hat dabei das 23,6%-Fibonacci-Retracement der langfristigen Abwärtsbewegung wieder unterschritten, das in den vergangenen Monaten nicht nachhaltig überwunden werden konnte. Sollte nun die untere Begrenzung der Konsolidierung bei 377,5 US-Cent nachhaltig verletzt werden, drohen weitere Abgaben.