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Orangensaft: Krankheit als treibender Faktor?

Die Preise f&uuml;r gefrorenes Orangensaftkonzentrat erreichten zuletzt ein so hohes Niveau wie seit<br />Juli 2008 nicht mehr. Seit dem Tief im Februar dieses Jahres ging es bereits um etwa 80% aufw&auml;rts.<br />Die j&uuml;ngst auszumachende allgemeine Schw&auml;che bei den Rohstoffen bremste zwar auch<br />hier zwischenzeitlich etwas, mittelfristig k&ouml;nnte es aber weiter aufw&auml;rts gehen.

BÖRSE am Sonntag

Zwar blieb Florida, die weltweit zweitgrößte Anbauregion von Orangen, dieses Jahr bislang von Hurrikans in der von Anfang Juni bis Ende November laufenden Sturmsaison verschont, die Investoren machen sich dennoch Sorgen über die Verfassung der Plantagen. Schuld ist die unheilbare Bakterienkrankheit „Citrus Greening“, die die Bäume schwächt. Sie gilt als eine der schwersten Krankheiten beim Anbau von Zitrusfrüchten. Um die Ausbreitung in Florida zu verlangsamen, entfernen immer mehr Farmer Bäume. Entsprechend könnten die Ernten in naher Zukunft sinken.

Geringere Ernten

Schon für das gerade begonnene Wirtschaftsjahr 2009/10 (Oktober bis September) gehen die Anfang Oktober genannten Prognosen des US-Landwirtschaftsministeriums von einem Rückgang zum Vorjahr aus. Allerdings ist dafür in erster Linie das unbeständige Wetter mit Kälteperioden und Trockenheit verantwortlich, das zu geringeren Erträgen je Baum führt. Hatte man zunächst mit einer Produktion von 154 Mio. Kisten (je 40,8 kg) in Florida gerechnet, geht man nun von 136 Mio. Kisten aus. Dies wären 16% weniger als im Vorjahr mit 162,4 Mio. Kisten. Die erwartete geringere Ernte dürfte in den vergangenen Wochen daher der maßgeblich treibende Faktor für den Preis gewesen sein, der nun aber wohl auch weitere Unterstützung durch die Sorgen um die Krankheit bekommen könnte. So geht der weltweit zweitgrößte Hersteller von Orangensaft, Louis Dreyfus, in den nächsten 18 Monaten von weiteren Preissteigerungen aus. Er verwies nicht nur auf die sehr ernste Situation in Sachen „Citrus Greening“ in Florida, sondern auch in vielen Anbauregionen Brasiliens, dem weltweit größten Produzenten. Zudem könnte die weltweite Nachfrage anziehen, was ein weiterer Punkt für steigende Preise sein könnte.