Platin: Edles für die Bären?

Platin ist so günstig wie schon lange nicht mehr. Jüngst wurde ein neues Mehrjahrestief markiert. Aus charttechnischer Sicht sind zudem weitere Abgaben denkbar. Das Edelmetall könnte daher nach wie vor etwas für die Bären sein.

Seit dem Zwischenhoch im Juli vergangenen Jahres hat der Platinpreis eine deutliche Korrektur vollzogen. In einem Rutsch ging es bis Anfang Oktober um 22 Prozent abwärts. Es folgte eine Stabilisierungsphase im Bereich von etwa 1.200 US-Dollar aus der sich Anfang 2015 sogar ein Aufwärtsimpuls entwickelte. Er führte den Platinpreis bis zu der im Oktober verletzten Unterstützung bei 1.290 US-Dollar. Dort übernahmen jedoch die Bären wieder das Ruder.

Es bildete sich eine bis dato aktive erneute dynamische Abwärtswelle. Dabei fiel der Platinpreis jüngst unter die Unterstützungszone im Bereich von 1.180 US-Dollar und damit die Region, in der bislang die Abwärtsambitionen endeten. Nach dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der US-Notenbanksitzung im Januar, in dem Hinweise auf eine möglicherweise spätere Zinswende ausgemacht wurden, zeigte Platin dann zwar zunächst eine kleine Erholung. Letztlich wurde jedoch das Tief der Stabilisierung bei 1.173 US-Dollar verletzt, was für weitere Abgaben sprechen könnte.

Oder kommt es vielleicht doch noch zu einer schnellen Gegenreaktion der Bullen? Schließlich ist Platin so günstig ist wie lange nicht mehr. Mit dem jüngst markierten Tief bei 1.159 US-Dollar lag der Preis auf dem niedrigsten Niveau seit August 2009. Und auch im Vergleich zum Gold ist Platin relativ günstig. In den vergangenen 20 Jahren lag der Goldpreis die meiste Zeit um mehr als 20 Prozent unter dem Platinpreis. Seit Anfang 2015 ist Gold jedoch stets teurer gewesen.

Anfang Februar lag das Gold-Platin-Verhältnis mit 1,04 auf dem höchsten Stand seit Januar 2013. Jüngst waren es 1,03. Allerdings gab es 2011 und 2012 Phasen, in denen es bei mehr als 1,1 lag, Gold also um mehr als 10 Prozent teurer war. Das Hoch wurde im August 2012 mit 15,8 Prozent gemessen. Von dieser Warte aus wäre also noch Luft, um den Preisabschlag von Platin gegenüber Gold auszuweiten.

Derivate auf Platin (Basiswert: Spotpreis in US-Dollar)