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Silber: Höhere Margin = größere Korrektur?

Der Silberpreis knüpfte auch in der vergangenen Woche zunächst an die zuletzt gesehene Rallye an. Von dem dabei erreichten 30-Jahres-Hoch von mehr als 29 US-Dollar je Feinunze kam er jedoch wieder ein gutes Stück zurück. Nachdem der Preis zuletzt heiß gelaufen war, gab es offenbar Gründe für die obligatorischen Gewinnmitnahmen.

BÖRSE am Sonntag

Ein Punkt, der jüngst auf dem Silberpreis lastete war die Erholung des US-Dollars. Nachdem dieser in der Vorwoche von dem neuen Ankaufprogramm für Staatsanleihen der US-Notenbank geschwächt wurde, stand jüngst die Lage am europäischen Staatsanleihemarkt mit den auf Rekordniveaus steigenden Risikoaufschlägen für Irland und Portugal im Fokus. Es gab zunehmend Befürchtungen, dass Länder wie Irland ihre Haushalte nicht sanieren können. Zudem sollen künftig private Gläubiger an der Rettung hoch verschuldeter Euroländer beteiligt werden, was bei Investoren nicht gerade gut ankommt. Alles zusammen geriet der Euro daher unter Druck, was den US-Dollar Luft schnappen ließ.

Höhere Margin

Der zweite Punkt für die Korrektur beim Silberpreis dürften die Regeländerungen an der Warenterminbörse CME sein. Für einige Rohstoff-Futures wurde die zu hinterlegende minimale Sicherheitsleistung (Margin) erhöht, teilweise sogar sehr kräftig wie bei den Silber-Futures. Dort müssen nun für einen Kontrakt von je 5.000 Feinunzen 6.500 US-Dollar eingezahlt werden, nach bislang 5.000 US-Dollar. Dies entspricht einem satten Plus von 30%. Für Investoren wird es damit deutlich kapitalintensiver Silber-Kontrakte zu erwerben. Offenbar versucht man, mit diesem Schritt die Spekulationen und die hohe Volatilität einzudämmen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Schritt kurz vor dem G-20-Gipfel in Seoul kam. Wurde hier versucht, die Edelmetallpreise künstlich zu drücken? Schließlich spiegeln die zuletzt kräftig steigenden Preise bei Gold und Silber doch die Sorgen im Zusammenhang mit dem aktuellen Abwertungswettlauf bei den Papiergeldwährungen wider. Abzuwarten bleibt jedoch, ob die höheren Margin-Forderungen den Anstieg des Silberpreises nachhaltig bremsen oder es nur eine kurze Korrektur gibt.