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Silber: Noch keine Richtungsentscheidung

Nach dem heftigen Einbruch im Mai ist Silber nach wie vor in einer Orientierungsphase. Eine klare Richtungsentscheidung blieb bislang aus. Daran ändert auch der jüngste kräftige Anstieg erst einmal nichts, auch wenn sich das charttechnische Bild wieder etwas gebessert hat.

BÖRSE am Sonntag

Die auf den kräftigen Rückgang Anfang Mai folgende Gegenbewegung hatte nicht lange Bestand. Zwar stieg der Silberpreis vom Zwischentief bei 32,30 US-Dollar auf beinahe 39 US-Dollar, seitdem geht es jedoch wieder abwärts. In den vorangegangenen beiden Wochen wurde dabei auch der langfristige Aufwärtstrend verletzt, sodass sich das charttechnische Bild merklich eingetrübt hatte. Es sah so aus, als ob die Bären nun endgültig das Ruder übernähmen. In der vergangenen Woche meldeten sich dann jedoch die Bullen zurück.

Die vorläufige Entspannung in der Vorwoche im Zusammenhang mit der europäischen Schuldenkrise angesichts der genehmigten weiteren Hilfsgelder für Griechenland verpuffte durch die jüngsten negativen Kommentare von Rating-Agenturen schnell wieder. Standard & Poor’s kündigte an, die private Gläubigerbeteiligung bei dem geplanten weiteren Hilfspaket für Griechenland als Zahlungsausfall zu werten. Ferner stufte Moody’s die Bonität Portugals herab. Die Tatsache, dass die Schuldenprobleme in Europa, aber auch den USA längst nicht gelöst sind, trat somit wieder stärker in das Bewusstsein der Investoren. Entsprechend scheinen Edelmetalle wie Gold und Silber abermals als vermeintlich sichere Häfen gesucht worden zu sein. Selbst der festere US-Dollar oder die durch eine weitere Leitzinsanhebung in China genährten Befürchtungen einer weltweiten Konjunkturabkühlung konnten den Anstieg des Silberpreises nicht verhindern.

Er kletterte zurück über die langfristige Aufwärtstrendlinie. Damit hellte sich auch das charttechnische Bild wieder etwas auf, was für sehr spekulative kurzfristige Käufe sprechen könnte. Eine nachhaltige Richtungsentscheidung gibt es aber noch nicht. Dazu wäre erst ein dauerhafter Ausbruch über 38,09 US-Dollar (50%-Retracement) oder unter 32,20 US-Dollar (Zwischentief von Mai) nötig.