Silber weiterhin unter Druck – Kaufpreise?

Der Preis für das Edelmetall Silber taumelt weiter in die Tiefe. Es ist nun so günstig wie lange nicht mehr. Ist damit ein Niveau erreicht, um Käufe zu tätigen? Oder drohen weitere Abgaben?

Seit Jahresbeginn hat der Silberpreis um mehr als 11 Prozent nachgegeben. Es ist damit das Edelmetall mit der bis dato schlechtesten Performance. Im dritten Quartal rauschte der Preis sogar um mehr als 19 Prozent in die Tiefe. Allein im September ging es um mehr als 12 Prozent abwärts. Silber ist nun so günstig wie lange nicht mehr. Jüngst war der Preis erstmals seit März 2010 unter die Marke von 17 US-Dollar gerutscht. Ebenfalls deutlich wird die aktuelle Schwäche am Gold-Silber-Ratio. Es ist auf den höchsten Wert seit Juli 2009 gestiegen. Derzeit müsste man mehr als 71 Feinunzen Silber berappen, um eine Feinunze Gold zu erwerben. Vor etwas mehr als drei Jahren war es weniger als die Hälfte.

Der aktuelle relativ günstige Silberpreis könnte entsprechend Kaufbegehrlichkeiten wecken. Für neue Long-Positionen ist es aber wohl noch zu früh. Zwar nähern sich am Terminmarkt die Positionierungen der Commercials sowie der großen Spekulanten Bereiche, die auf eine Übertreibung nach unten sprechen könnten, ganz sind sie aber noch nicht erreicht. Zudem könnte das aktuelle Chartbild die Erwartung weiter fallender Kurse schüren. Der Silberpreis war zuletzt unter die Unterstützungen bei 18,62 und 18,18 US-Dollar gerutscht. Damit könnte nun die Konsolidierung seit Juni 2013 nach unten aufgelöst worden sein und somit für eine Fortsetzung der übergeordneten langfristigen Talfahrt sprechen.

Ein Grund für die dynamischen Verluste seit Juli könnte die starke Aufwertung des US-Dollars gewesen sein. Zusammen mit der zunehmenden Erwartung einer Zinswende in den USA dürfte dies an der Attraktivität der Anlage Silber gekratzt haben. Die zuletzt erfolgten negativen charttechnischen Signale haben schließlich weitere Bullen verprellt. Darum heißt es derzeit vorerst abwarten. Man könnte bei Silber noch günstiger zum Zuge kommen. Es gilt daher bei einer fortgesetzten Talfahrt auf Signale einer Bodenbildung zu achten.

Derivate auf Silber (Basiswerte: JPMorgan CC COMEX Silver und Spotpreis in US-Dollar)