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US-Baumwolle wird immer knapper

In den USA, dem weltweit größten Exporteur der Naturfaser, sinken die Vorräte weiter. Trotz hoher Preise müssen die Textilhersteller derzeit den Rohstoff einkaufen, um ihre Fabriken am Laufen zu halten. Dies könnte den Kurs für US-Baumwolle kurzfristig weiter antreiben.

BÖRSE am Sonntag

Dieser zeigt seit Februar eine leicht abwärts gerichtete Konsolidierung. Im Juli testete er dabei deren untere Begrenzung sowie die langfristige Aufwärtstrendlinie seit März 2009. Beide hielten, und zuletzt ging es über die Hürden von 78,36 und 79,80 US-Cent. Jüngst wirkte die kurzfristige Abwärtstrendlinie (Verbindung der Zwischenhochs von April und Juni 2010) anziehend. Wird sie nachhaltig geknackt, stellen die Zwischenhochs von Juni, März und April (84,94/85,91/86,80 US-Cent) weitere Hürden dar.

Geringe Vorräte

Für Unterstützung sorgten zuletzt die weiter fallenden US-Lagerbestände. Dort zählte man jüngst knapp 39.600 Ballen (je 480 US-Pfund). Anfang Juni waren es noch mehr als 1,08 Mio. Ballen, sodass seither ein Rückgang von mehr als 96% zu verzeichnen ist. Die Textilhersteller brauchen offenbar Baumwolle für ihre aktuelle Produktion und können nicht auf die nächste Ernte warten. In den USA wollen die meisten Baumwollbauern damit nicht vor Oktober beginnen. Entsprechend rar ist die Naturfaser derzeit. Jedoch werden für die USA deutliche Zuwächse beim Ertrag für das Wirtschaftsjahr 2010/11 (bis Ende Juli) prognostiziert. Das US-Landwirtschaftsministerium ging Anfang Juli von einem Anstieg zum Vorjahr um 50% auf 18,3 Mio. Ballen aus. Womöglich könnten es sogar noch mehr werden, sind die Bestände doch in so guter Verfassung wie seit Jahren nicht. Der nächste Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums (12. August) dürfte daher mit Spannung erwartet werden. Dabei geht es auch um die Frage, welche Auswirkungen die Unwetter in China und Pakistan (größter und viergrößter Produzent) haben. Bislang wurde ein Plus beim globalen Ausstoß um 13% auf 116 Mio. Ballen prognostiziert, dem eine erwartete Nachfrage von 116,55 Mio. Ballen gegenüber steht. Sollte das Defizit wachsen, dürfte dies weiter preistreibend wirken.