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US-Öl: Fundamentaler Faktencheck

Der Preis für das US-Öl WTI präsentierte sich jüngst fester. Aus charttechnischer Sicht gab es den Versuch, die seit Anfang Mai gebildete Korrektur zu beenden. Aber wie sieht es fundamental aus? Spricht die Faktenlage für weiter steigende Preise?

BÖRSE am Sonntag

Der Preis für das US-Öl WTI präsentierte sich jüngst fester. Aus charttechnischer Sicht gab es den Versuch, die seit Anfang Mai gebildete Korrektur zu beenden. Aber wie sieht es fundamental aus? Spricht die Faktenlage für weiter steigende Preise?

Die im März gestartete kräftige Gegenbewegung des WTI-Preises endete Anfang Mai. Seither korrigiert er. In der Vorwoche erreichte der August-Future dabei beinahe das bisherige Tief dieser Korrektur von 56,89 US-Dollar. Kurz vorher drehte der Kurs jedoch nach oben. Jüngst nahm er nun etwas Fahrt auf. Dabei wurde die kurzfristige Abwärtstrendlinie überschritten, die aus der Verbindung der Zwischenhochs von Anfang Mai und Anfang Juni resultiert. Gelingt ein nachhaltiger Ausbruch?

Zuletzt einen kursstützenden Effekt hatte immer wieder die sich verstärkende Annahme, dass wegen der relativ niedrigen Ölpreise die US-Schieferölproduktion nicht mehr rentabel ist und daher vor allem in diesem Bereich die Förderung gedrosselt und damit letztlich das Angebot verknappt werden könnte. Basis für diese Überlegungen sind auch die Meldungen über die aktiven Bohrtürme. Seit nunmehr 26 Wochen zeigen sie durchgehend eine rückläufige Tendenz. Dabei hat die Dynamik bei den Stilllegungen zuletzt zwar merklich nachgelassen. In der Woche zum 5. Juni stellten 4 ihre Förderung ein. Mit insgesamt 642 waren jedoch deutlich weniger Bohrtürme aktiv, als zum Hoch im Oktober 2014 mit mehr als 1.600.

Allerdings wirken sich die massiven Stilllegungen bislang nicht auf die gesamte Ölproduktion in den USA aus. Gerade erst meldete das US-Energieministerium ein neues Mehrjahreshoch bei der täglichen Produktion. Mit 9,61 Mio. Barrel wurde der höchste Stand seit Mai 1972 markiert. Die US-Lagerbestände waren indes weiterhin rückläufig und haben sich seit dem Rekord Ende April um mehr als 20 Mio. Barrel verringert. Insgesamt ist damit eine weiterhin sehr gute Versorgungslage in den USA zu manifestieren, woran auch der zuletzt steigende Ölbedarf der US-Raffinerien nichts ändert. Aus fundamentaler Sicht ist daher derzeit kein großes Aufwärtspotenzial beim WTI-Preis ableitbar.

Derivate auf WTI-Öl (Basiswerte: JPMCCI WTI und WTI-Futures (CME))

Typ

WKN

Basispreis/Knock-out

Laufzeit

Hebel

Indexzertifikat (Quanto)

VT10MU

-

open end

-

Hebel-Zert. (long)

CR6JF0

45,31/46,29 US-Dollar

open end

3,94

Hebel-Zert. (short)

TD2248

75,57/73,68 US-Dollar

open end

3,92