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Weizen: Abwärtstrend nachhaltig gebrochen?

In der Vorwoche bereits sehr fest, legte der US-Weizenpreis an der CME im Vorfeld des am vergangenen Freitag anstehenden Berichts des US-Landwirtschaftsministeriums zu weltweitem Angebot und Nachfrage weiter zu. Ungünstige Wetterbedingungen in einigen Anbauregionen heizten Spekulationen über eine geringere globale Ernte als erwartet an.

BÖRSE am Sonntag

Der Preis für US-Weizen kletterte daher auf das höchste Niveau seit Januar. Seit dem im Juni markierten Mehrjahrestief von 426 US-Cent ging es damit um fast 30% aufwärts. Im Rahmen dieser kräftigen Erholung wurden zuletzt die seit Juni 2009 gebildeten Abwärtstrendlinien sowie die horizontale Unterstützung bei 476 US-Cent und jüngst die Hürde bei 510 US-Cent überschritten. Alles zusammen könnte für ein nachhaltiges Überschreiten der übergeordneten Abwärtstrends sprechen.

Heiß und trocken

Aus fundamentaler Sicht stützen zuletzt die gesenkten Ernteprognosen für einige Länder angesichts des heißen und zu trockenen Wetters. So dürfte die Ernte in Russland, weltweit der viertgrößte Exporteur hinter den USA, der EU und Kanada, geringer ausfallen als prognostiziert. Und auch im zur EU gehörenden Frankreich wird eine geringere Erzeugung erwartet. Gleiches gilt für Australien, dem fünftgrößten Exporteur. Im Südwesten des Landes gab es im Juni 60% weniger Regen als normal und der Juni 2010 war der dritttrockenste seit Aufzeichnung. Trockenheit beeinträchtigt auch die Produktion in der Ukraine, dem sechsgrößten Exporteur.

Wie gut wird die US-Ernte?

Ein geringeres Angebot seitens großer Exporteure, könnte die Nachfrage nach US-Weizen stimulieren. Hinzukommt der zuletzt angesichts zunehmender Konjunktursorgen wieder schwächere US-Dollar, der ebenfalls stützend wirkt, macht er US-Weizen doch für Importeure attraktiver. Die Aussichten für weiter steigende Preise scheinen somit gegeben. Allerdings könnten die geringeren Ernten großer Exporteure durch höhere Erträge in den USA ausgeglichen werden. Sollte es im Wirtschaftsjahr 2009/10 daher insgesamt weltweit keine großen Rückgänge beim Angebot geben, könnte der jüngste Preisanstieg im Keim erstickt werden.