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Weizen: Russlandsorge treibt Preis

Seit dem Mehrjahrestief im September ist der Weizenpreis im Aufwärtsmodus. Zwar wird im Wirtschaftsjahr 2014/15, das bis Ende Mai geht, weltweit mit einer Rekordproduktion gerechnet. Die Entwicklung in Russland scheint derzeit jedoch eine größere Rolle zu spielen.

BÖRSE am Sonntag

Seit dem Mehrjahrestief im September ist der Weizenpreis im Aufwärtsmodus. Zwar wird im Wirtschaftsjahr 2014/15, das bis Ende Mai geht, weltweit mit einer Rekordproduktion gerechnet. Die Entwicklung in Russland scheint derzeit jedoch eine größere Rolle zu spielen.

Russland ist hinter der EU, China und Indien der weltweit viertgrößte Weizenproduzent. Zudem gehört das Land zu den Top-Fünf der Exporteure. Sein Anteil an den globalen Ausfuhren dürfte 2014/15 laut den Prognosen des US-Landwirtschaftsministeriums mit 22 Millionen Tonnen bei knapp 14 Prozent liegen. Allerdings könnte sich diese Annahme in Luft auflösen, sollte sich Russland zu Exportbeschränkungen hinreißen lassen. Staatlich verordnete Reduzierungen bei den Ausfuhren sind seit geraumer Zeit Gegenstand der Spekulationen, auch immer wieder angeheizt durch die Äußerungen von offizieller Seite, wie vom russischen Agrarminister. Zwar ist wohl nicht von einem kompletten Exportverbot auszugehen. Dennoch herrscht angesichts der Unsicherheit über die künftige Exportpolitik Russlands sowie der Möglichkeit von deutlich sinkenden Ausfuhren, Unruhe am Markt, was nun seit Wochen den Weizenpreis kräftig antreibt. Seit dem Zwischentief im September hat der Preis des derzeit aktivsten Weizen-Futures an der Terminbörse CME, der für März 2015, um mehr als 40 Prozent zugelegt.

Selbst die in der Vorwoche angehobene Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums zur weltweiten Weizenproduktion 2014/15, womit ein noch höherer Rekordwert erwartet wird, konnte den Aufwärtstrend nicht nachhaltig bremsen. Damit wird es aus charttechnischer Sicht immer spannender. Mit den jüngsten dynamischen Zuwächsen wurden der 200-Tage-EMA sowie das 50-Prozent-Retracement der letzten großen Abwärtswelle von Mai bis September überschritten. Sollte nun auch das 61,8-Prozent-Fibonacci-Retracement überwunden werden, könnte es schnell bis zur Marke von 700 US-Cent und darüber hinausgehen. Interessant ist auch, dass die „großen Spekulanten“ ihre Short Positionen weiterhin abbauen. Erstmals seit Anfang Juni sind sie nun wieder Netto-Long positioniert.

Derivate auf Weizen (Basiswerte: JPMCCI Wheat und Wheat-Futures (CME))

Typ

WKN

Basispreis/Knock-out

Laufzeit

Hebel

Indexzertifikat

VT1FCJ

-

open end

-

Hebel-Zert. (long)

VZ665K

491,70/505,90 US-Cent

open end

4,16

Hebel-Zert. (short)

VZ3U4L

794,60/770,50 US-Cent

open end

4,09