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Zucker im Rückwärtsgang!

Noch rasanter als der vorangegangene Anstieg war der Einbruch des Zuckerpreises in den vergangenen Wochen. Hatte er Anfang Februar mit mehr als 29 US-Cent noch ein Niveau erreicht wie seit 29 Jahren nicht mehr, büßte er seitdem rund ein Drittel an Wert ein.

BÖRSE am Sonntag

Im vergangenen Jahr und zu Beginn 2010 hatte noch die Sorge über ein weltweites Defizit zwischen Angebot und Nachfrage die Rally genährt, weil für die beiden weltweit größten Produzenten Brasilien und Indien wegen schlechter Wetterbedingungen geringere Ernten erwartet wurden. Diese Befürchtungen haben zuletzt etwas nachgelassen. Zum einen könnte die Ernte in Indien im Wirtschaftsjahr 2009/10 (bis Ende September), dank einer höheren Zuckerausbeute größer ausfallen als erwartet. Der Verband der indischen Zuckerhersteller rechnet demnach nun mit einer Produktion von 16,8 nach bislang 16 Mio. Tonnen. Eine höhere Produktion erwartet man ferner in Thailand. Der zweitgrößte Exporteur könnte zudem eine Rekordernte einfahren, da die Bauern angesichts der gestiegenen Preise, mehr Zuckerrohr anbauen. Die diesbezüglichen kurzfristigen Auswirkungen dürften zwar kurzfristig gering sein, könnten aber ebenfalls einen Beitrag zu dem aktuell angeschlagenen Sentiment liefern. Auf die Preise drückte auch, dass die Ernte in Brasilien langsam immer mehr an Fahrt aufnimmt und erste Lieferungen in den nächsten Wochen das weltweite Angebot positiv beeinflussen könnten. Zudem hielten sich zuletzt die Lebensmittel- und Getränkehersteller angesichts der hohen Preise mit Wareneinkäufen zurück.

Gegenbewegung?

Insgesamt betrachtet lassen sich somit einige Argumente finden, die den Einbruch des Zuckerpreises erklären, der nun auch charttechnisch sehr angeschlagen aussieht. Der Ausverkauf in den vergangenen Wochen war jedoch so dynamisch, dass nun eine Gegenreaktion denkbar ist. Sie könnte den Preis durchaus noch einmal bis in den Bereich von 23 US-Cent führen. Nimmt man dieses Niveau als Kursziel und setzt ein Stop-Loss bei etwa 18,00 US-Cent, ergibt sich ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis, das spekulative Käufe rechtfertigen könnte.