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Zucker: Korrektur beendet?

Seit dem Mehrjahreshoch von Februar korrigierte der Zuckerpreis kräftig. Er brach bis Anfang Mai um fast 39% ein. Seither ist jedoch eine deutliche Gegenbewegung auszumachen, die gestützt von fundamentalen Punkten weiteres Auswärtspotenzial haben könnte.

BÖRSE am Sonntag

Jüngst preistreibend waren vor allem Sorgen, dass der weltweit größte Zuckerproduzent Brasilien weniger produzieren könnte als bislang erwartet. Demnach werden angesichts alter und damit weniger ergiebiger Zuckerrohrplantagen sowie zu trockenen Wetters in der Hauptanbauregion des Landes geringere Flächenerträge erwartet. Verwiesen wird auf das vergleichsweise spärliche Entwicklungsstadium der Pflanzen. Etliche Analysten und Branchenexperten kürzten daher jüngst ihre Ernteprognosen.

Neben den Angebotssorgen gibt es auch seitens der Nachfrage Faktoren, die ebenfalls den Preis stützen. Dazu gehört die erwartete starke Nachfrage im Vorfeld des islamischen Fastenmonats Ramadan, der 2011 vom 1. bis zum 29. August begangen wird. Während dieser Zeit wird traditionell viel Zucker konsumiert, sodass arabische Länder, die generell ein großes Zuckerdefizit haben, verstärkt als Käufer auftreten. Ein weiterer preistreibender Aspekt sind Transportschwierigkeiten. So gibt es in Thailand, dem weltweit zweitgrößten Exporteur, einen Engpass, weil ein gesunkenes Boot auf einem der Hauptwasserwege die Verschiffung verzögert. Und auch in Brasilien geht die Sorge um, dass es vor wichtigen Umschlagplätzen zu einer ähnlich langen Warteschlange kommen könnte wie 2010 mit mehr als 100 Schiffen. Jüngst waren es 69 Frachter nach 55 in der Vorwoche.

Angebotssorgen, eine erwartete starke Nachfrage sowie Transportverzögerungen ergeben somit eine Mischung, die für weiter steigende Kurse sprechen könnten. Hinzu kommt das auch charttechnisch bessere Bild. So scheint mit dem jüngsten Anstieg der in der Vorwoche erfolgte Sprung über die Haltezone und die nun wieder als Unterstützung fungierende Marke im Bereich von 23,17 US-Cent bestätigt worden zu sein. Das könnte für ein Ende der Korrektur, weiter steigende Kurse und damit für spekulative Long-Positionen sprechen.