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Zucker: Bei 50 Prozent war Schluss!

Zunehmende Sorgen vor ungünstigen Wetterbedingungen in Asien und Südamerika hatten dem Zuckerpreis im Herbst 2015 ordentlich eingeheizt. Diese Rallye scheint aber wieder einmal nur eine technische Gegenbewegung im übergeordneten langfristigen Abwärtstrend gewesen zu sein.

BÖRSE am Sonntag

Zunehmende Sorgen vor ungünstigen Wetterbedingungen in Asien und Südamerika hatten dem Zuckerpreis im Herbst 2015 ordentlich eingeheizt. Diese Rallye scheint aber wieder einmal nur eine technische Gegenbewegung im übergeordneten langfristigen Abwärtstrend gewesen zu sein.

Der Zuckerpreis fällt seit 2011. Zwischenzeitlich gab es dabei zwar immer mal wieder dynamische Erholungsphasen. Sie reichten jedoch nicht aus, um den Trend nachhaltig zu drehen. Das scheint auch für den Aufwärtsimpuls von Ende 2015 zu gelten. Zunächst war der Kurs vom Kontrakttief (Future März 2016) im August um mehr als 40 Prozent in die Höhe geschnellt. Seit Anfang Dezember ist die Luft jedoch wieder raus. Ausgehend vom Zwischenhoch ist eine abwärts gerichtete Konsolidierungsphase auszumachen, die ab Januar 2016 in einen dynamischen Abwärtsimpuls überging. Dabei fiel der Preis bis Anfang Februar um fast 17 Prozent in die Tiefe. Zucker war damit einer der schwächsten Rohstoffe seit Jahresbeginn.

2015 hatte der süße Stoff aufgrund der Erholungsrallye noch zu den wenigen Werten im Rohstoffsektor gehört, die Gewinne verzeichneten. Die seinerzeit auf den fahrenden Zuckerzug aufgesprungen großen und kleinen Spekulanten scheinen Anfang 2016 aber vermehrt wieder ausgestiegen sein, bzw. steigen weiterhin aus. Ihnen könnten zunehmend die bullishen Argumente ausgehen. Beispielsweise scheint der Produktionsrückgang beim weltweit größte Zuckerhersteller Brasilien in der aktuellen Saison 2015/16 (bis Ende März) nicht so groß wie befürchtet. Zudem könnte der Ausstoß in der Saison 2016/17 wieder kräftig zulegen.

Charttechnisch betrachtet hatte die Erholungsrallye den Zuckerpreis bis zu dem 50-Prozent-Retracement der letzten längerfristigen Abwärtswelle geführt, die vom Zwischenhoch im Juni 2014 bis zum Tief im August 2015 reichte. An dieser Marke drehte der Kurs jedoch wieder nach unten, was die Annahme unterfüttert, dass es sich bei der Erholung abermals nur um eine technische Gegenbewegung handelte. Bei einer fortgesetzten Abwärtsbewegung könnte das Augusttief bei 11,28 US-Cent in den Fokus rücken und getestet werden.

Derivate auf Zucker (Basiswerte: Sugar-No.-11-Futures (ICE))

TypWKNBasispreis/Knock-outLaufzeitHebel
IndexzertifikatRCB8WZ-open end-
Hebel-Zert. (long)VS2ET29,84/10,04 US-Centopen end3,96
Hebel-Zert. (short)CR8TYR16,40/16,00 US-Centopen end3,94