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Öl-Aktien: Preisverfall beim Öl belastet

So günstig wie derzeit war Erdöl schon lange nicht mehr. Der Preisverfall bei dem begehrten Rohstoff dürfte sich zunehmend ergebnisbelastend in den Bilanzen der Ölförderer niederschlagen. Kein Wunder also, dass auch deren Kurse zuletzt kräftiger nachgaben.

BÖRSE am Sonntag

So günstig wie derzeit war Erdöl schon lange nicht mehr. Der Preisverfall bei dem begehrten Rohstoff dürfte sich zunehmend ergebnisbelastend in den Bilanzen der Ölförderer niederschlagen. Kein Wunder also, dass auch deren Kurse zuletzt kräftiger nachgaben.

Ein Gradmesser für die Preisentwicklung von Öl-Aktien ist der NYSE Arca Oil Index (XOI). Darin ist die A-Prominenz der internationalen Ölbranche zusammengefasst, die an den US-Aktienbörsen gelistet ist. Dazu zählen zum Beispiel Exxon Mobil, BP und PetroChina. Der Index hatte im Juni dieses Jahres das Allzeithoch bei 1.664 Punkten geknackt, das noch von Mai 2008 und damit kurz vor dem Zeitpunkt stammte, zu dem die Rohölpreise ihre bisherigen historischen Spitzenwerte markiert hatten. Anfang Juli 2008 kosteten ein Barrel der Ölsorte Brent (Nordsee) bzw. des US-Öls WTI am Spotmarkt um die 145 US-Dollar. Dann folgte jedoch ein jäher Einbruch, was sich ebenfalls stark kursbelastend in den Aktienkursen der Ölproduzenten niederschlug, wenn auch in geringerem Ausmaß. Während die Ölpreise bis Dezember 2008 um beinahe 80 Prozent einbrachen, rutschte der XOI bis Oktober 2008 „nur“ um rund 55 Prozent ab.

Bis zum Erreichen neuer Spitzenwerte des Index im Frühsommer 2014 vergingen dann rund sechs Jahre. Die Freude über die neuen Rekorde währte jedoch nicht lange. Stattdessen startete Anfang September eine dynamische Korrektur. Seit dem Zwischenhoch im Juni hatte das Kursbarometer in der Spitze fast 23 Prozent nachgegeben. Der Einbruch geht einher mit dem Rückgang bei den Rohölpreisen. Im Juni notierten WTI und Brent um etwa 24 bzw. rund 25 Prozent höher als aktuell. Das dürfte die Gewinnmargen schmälern und damit die Ergebnisaussichten dämpfen. Zumal es immer aufwändiger und damit teurer wird, den Rohstoff aus dem Boden zu holen. Sollte sich daher die Schwäche beim Rohöl fortsetzen, dürfte dies auch zu anhaltendem Abwärtsdruck bei den Ölaktien führen. Auch weil die zu erzielenden geringeren Preise zunehmend ein Problem für kreditfinanzierte Projekte werden und damit die Bilanzstabilität einiger Unternehmen ins Wanken bringen könnten.