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Zucker: EU und Brasilien im Blick

Nach dem kräftigen Anstieg in der Vorwoche setzte Zucker jüngst die steigende Tendenz fort und kletterte über das Zwischenhoch von Ende Februar. Geht da nun noch mehr?

BÖRSE am Sonntag

Ende Februar kletterte Zucker dynamisch über das Zwischenhoch von Januar bei 24,50 US-Cent sowie den mittelfristigen Abwärtstrend. Danach zunächst unschlüssig ob der weiteren Entwicklung übernahmen in der Vorvorwoche schließlich die Bären das Ruder. Sie sorgten für einen deutlicheren Rücksetzer, wobei Zucker zurück unter 24,50 US-Cent fiel und dabei auch den Abwärtstrend testete. Die Bullen meldeten sich jedoch gleich in der Woche danach wieder zurück und trieben den Preis ausgehend von der Abwärtstrendlinie kräftig nach oben, sodass der Rücksetzer als ein Pullback interpretiert werden könnte. Die Frage ist nun, ob die zuletzt treibenden Kräfte so nachhaltig sind, dass sie den Preis weiter anheizen.

Ein Punkt, der Long-Investoren auf den Plan rief, waren Spekulationen, wonach die EU kurzfristig mehr Zucker importieren könnte, um die enge Versorgungslage in der Lebensmittelindustrie aufzufangen. Die Rede ist von einer Aufstockung um bis zu 1 Mio. Tonnen, wofür die EU-Kommission aufgrund des durch Produktion- und Importquoten regulierten EU-Marktes ihr Okay geben müsste. Eine dadurch erhöhte Nachfrage auf dem Weltmarkt könnte gleichzeitig auf ein vergleichsweise knappes Angebot treffen. In diesem Zusammenhang im Blick ist Brasilien, der weltweit größte Produzent (20%) und Exporteur (39%). Zum einen beginnt dort die Ernte in der wichtigsten Anbauregion wohl etwas später als üblich. Eigentlich Anfang April, dürfte es nun Mitte April werden. Wegen ungünstiger Wetterbedingungen (zu trocken) könnte der Ausstoß im Wirtschaftsjahr 2012/13 (bis Ende März) zudem geringer ausfallen als bislang erwartet, womöglich sogar unter der Vorjahresproduktion liegen. Alles zusammen gab es somit scheinbar Gründe, auf steigende Kurse zu setzen. Eventuell wirken diese auch weiterhin, sodass, wenn das jüngste Überschreiten von 25,81 US-Cent nachhaltig ist, konsequent abgesicherte Long-Spekulationen in Erwägung gezogen werden könnten.