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RWE und Öl im Plus, Siemens haussiert

Der Dax lässt die Verluste hinter sich. Zuerst machte der steigende Ölpreis dem Leitindex Beine, später schoben stark notierende Aktien vom Siemens, die um rund neun Prozent vorankamen, und RWE mit Zuwächsen von gut sechs Prozent den Leitindex weiter ins Plus. Auch in den USA steigt die Stimmung - die Werte an der Wall Street steigen gemeinsam mit den Ölpreisen.

BÖRSE am Sonntag

Innerhalb eines Handelstages macht der Dax eine Kehrwende von einem Minus von bis zu 1,8 Prozent auf ein Plus von zuletzt einem Prozent bei 9.833 Punkten. Mit Abstand trug Siemens am meisten zu den Gewinnen des Tages bei. Doch der Reihe nach:

Für Rückenwind sorgten die Ölpreise, die am Morgen beim Dax noch für die Verluste gesorgt haben. Verbilligte sich ein Barrel Rohöl der Sorte Brent zunächst um rund 3,7 Prozent auf 29,36 Dollar, stieg der Preis bei 30,75 Dollar um 0,8 Prozent. Die Schwankungen an den Ölmärkten sind seit Wochen zu beobachten. Es sind derzeit vor allem spekulative Kräfte, die die Richtung bei Brent und WTI vorgeben. Das immer höher werdende Volumen von abgegeben Wetten auf fallende Ölpreise dürfte für die Unbeständigkeit verantwortlich sein. Steigende Ölpreise haben dem US-Aktienmarkt am Dienstag beflügelt. Grund für den Anstieg war die Hoffnung, dass sich die Förderländer zusammenraufen und gegen das Überangebot vorgehen. Händler verwiesen auf Aussagen des irakischen Ölministers, demzufolge ein Abkommen zwischen den Opec-Staaten und den Nicht-Opec-Ländern zur Drosselung der Förderung möglich ist. Eine Steigerung des Preises für ein Barrel in den Bereich um 50 Euro wäre dann möglich, meinen Optimisten.

In der Tat, jede Erwartung fallender Preise hat ihre Greunze. „Die Wetten auf einen weiter sinkenden Ölpreis haben nie dagewesene Ausmaße angenommen. Die Zahl der Optionen, die dann Geld verdienen, wenn der Preis für die US-Ölsorte WTI unter 25 US-Dollar fällt, ist auf ein Rekordniveau gestiegen“, erklärte CMC-Markets-Analyst Jochen Stanzl. Die düsteren Prognosen zahlreicher Banken von Ölpreisen unter 20 Dollar forcieren die Abgabe von Short-Positionen einiger Investoren und setzen die Preise zusätzlich unter Druck.

Zwei Dax-Werte ragen hervor

Der Dax zeigte sich stabil. Dies war unter anderem auf die zuletzt immer wieder negativ bewerteten Papiere von RWE zurückzuführen. Gut sechs Prozent konnten die Papiere des schrumpfenden Energieriesem zulegen.

Den deutlichsten Schub erhielt der Dax von stark performenden Siemens-Aktien. Der Mischkonzern konnte sich mit einem Plus von satten neun Prozent deutlich an die Spitze des Index setzen. Siemens-Chef Joe Kaeser, amtlich Josef Käser, tritt voller Zuversicht für das laufende Geschäftsjahr vor die Aktionäre. „Wir sind stark, ich glaube sogar sehr stark ins neue Geschäftsjahr gestartet, und das vor dem Hintergrund eines schwierigen und geopolitischen und wirtschaftlichen Umfelds“, sagte er am Dienstag vor Beginn des Aktionärstreffen in der Münchner Olympiahalle. Kaeser hat am Vorabend der Hauptversammlung auf Basis starker Einnahmen aus dem Energiesektor und der Medizintechnik die Prognose für das laufende Geschäftsjahr, das per Ende September endete, erhöht. Insgesamt erwartet er nun einen Gewinn auf Basis gleichbleibender Aktienzahl von bis zu gut 5,6 Milliarden Euro, 200 Millionen Euro mehr als bisher veranschlagt. Da wird demnächst aus dem Kaeser wohl auch noch ein Kaiser! Handelsblatt / rtr / sig