SMA Solar: Sonnige Aussichten
SMA Solar hat einen neuen starken Partner. Gemeinsam mit Siemens sollen möglichst bald wieder schwarze Zahlen die Bilanz schmücken. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung. Fraglich ist jedoch, ob sie sich deutlich verbessern kann.
SMA Solar hat einen neuen starken Partner. Gemeinsam mit Siemens sollen möglichst bald wieder schwarze Zahlen die Bilanz schmücken. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung. Fraglich ist jedoch, ob sie sich deutlich verbessern kann.
Ein Wechselrichter, auch Inverter genannt, ist ein elektrisches Gerät, das Gleichspannung in Wechselspannung, also Gleichstrom in Wechselstrom umrichtet. Wer sich mit dem TecDAX-Unternehmen SMA Solar näher beschäftigt, sollte wissen, was ein Wechselrichter ist. Das Unternehmen aus Niestetal ist der weltgrößte Hersteller des nach den Modulen wichtigsten Produkts in der Solarindustrie. Von SMA kommen die großen Wechselrichter, die den Gleichstrom der Solarkraftwerke in Wechselstrom für die Steckdose umwandeln. In den vergangenen Tagen machten die Nordhessen von sich reden: Zusammen mit Siemens wollen sie nun den Weltmarkt erobern. Beide Unternehmen wollen Komplettsysteme für große Solarparks anbieten. Siemens liefert dabei die Trafos und Schaltanlagen.
„Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Siemens können wir uns noch besser in großen Ausschreibungsprojekten positionieren. Unsere Erfahrungen und Technologien ergänzen sich hervorragend“, sagt SMA-Vorstandssprecher und Finanzvorstand Pierre-Pascal Urbon. SMA habe die technische Kompetenz, weltweit die größten und technisch anspruchsvollsten Solarprojekte mit innovativer Systemtechnik auszustatten. „Siemens verfügt über ausgezeichnete Erfahrungen darin, große Kraftwerke an die Stromnetze anzuschließen sowie über modernste Mittel- und Hochspannungstechnik", so Urbon weiter.
Die SMA Gruppe, zu der weltweit mehr als 4 500 Mitarbeiter gehören, erwirtschaftete im vergangenen Jahr einem Umsatz von über 800 Millionen Euro. Urbon will mit der Siemens-Kooperation sein Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen führen. Vor zwei Jahren ist man in den roten Bereich geraten, der Konzern musste Mitarbeiter entlassen. „Der Erfolg der Kooperation wird erst im nächsten Jahr sichtbar“, sagt der Chef. Schnelle Erfolge gab es diese Woche trotzdem. Nicht im operativen Geschäft, aber an der Börse. Nach Bekanntgabe der Neuigkeit legte die Aktie um fast 20 Prozent zu und steht inzwischen bei 20,40 Euro. Dabei ist sie im TecDAX mit einem Plus von 6,5 Prozent Gewinner der Woche. Der Titel befindet sich generell auf Erholungskurs, nachdem er im Januar mit 10,28 Euro seinen bisherigen Tiefpunkt erreicht hatte.
Positiver Kurstrend
Schuld daran war eine schlechte Umsatzprognose für das laufende Jahr. Außerdem hatte der Vorstand für 2014 einen Verlust von 115 Millionen Euro bestätigt. Glaubt man den Börsianern, so dürfte der Abwärtstrend bald enden. Zumindest kletterte die SMA-Aktie in den vergangenen drei Monaten um satte 70 Prozent nach oben. Das Analysehaus Independent Research hat den Titel allerdings von „Halten“ auf „Verkaufen“ abgestuft, das Kursziel aber von 17,80 auf 20,00 Euro angehoben. Der massive Kursanstieg nach der bekannt gegebenen Kooperation mit Siemens sei übertrieben. Offenbar sei hier bereits ein Übernahmeszenario berücksichtigt.
Anleger sollten bei SMA nicht nur wissen, was ein Wechselrichter ist, sondern sich ein genaueres Bild über die Erfolgsaussichten des Unternehmens machen. Ob der Weltmarkt gemeinsam mit Siemens tatsächlich erobert werden kann, werden nicht zuletzt die Geschäftszahlen der kommenden Quartale zeigen.