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Globales Wachstum verlangsamt sich

Obwohl in den USA die Wachstumsdynamik nach wie vor robuster ist als in den übrigen Regionen, bleibt die Aktivität in den Schlüsselsektoren Automobil und Immobilien schwach. In Deutschland ging das Bruttoinlandsprodukt zwischen Juli und September im gleitenden Quartalsvergleich leicht zurück. Guy Wagner, Chefanlagestratege von BLI - Banque de Luxembourg Investments analysiert.

BÖRSE am Sonntag

Obwohl in den USA die Wachstumsdynamik nach wie vor robuster ist als in den übrigen Regionen, bleibt die Aktivität in den Schlüsselsektoren Automobil und Immobilien schwach. In Deutschland ging das Bruttoinlandsprodukt zwischen Juli und September im gleitenden Quartalsvergleich leicht zurück. Guy Wagner, Chefanlagestratege von BLI - Banque de Luxembourg Investments analysiert. 

Die Anzeichen einer Verlangsamung des globalen Wachstums waren auch im November zu erkennen. Obwohl in den USA die Wachstumsdynamik nach wie vor robuster ist als in den übrigen Regionen, bleibt die Aktivität in den Schlüsselsektoren Automobil und Immobilien schwach. In Deutschland ging das Bruttoinlandsprodukt zwischen Juli und September im gleitenden Quartalsvergleich um 0,2 Prozent zurück. „Der Hauptgrund dafür lag darin, dass die Automobilproduktion infolge der neuen Abgastests vorübergehend unterbrochen worden war. Eine Normalisierung der Wirtschaftstätigkeit in der Automobilindustrie dürfte im vierten Quartal zu einem Wachstumsanstieg führen“, sagt Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI - Banque de Luxembourg Investments.

In China hat der Handelskonflikt mit den USA zu einer Konjunkturabkühlung geführt

In Japan scheint der BIP-Rückgang im dritten Jahresviertel ebenfalls von vorübergehender Natur zu sein, da die jüngsten Statistiken eine Wiederbelebung der Konjunktur im letzten Jahresviertel vermuten lassen. In China hat der Handelskonflikt mit den USA definitiv zu einer Konjunkturabkühlung geführt. „Die jüngsten und künftigen staatlichen Stützungsmaßnahmen dürften eine konjunkturelle Belebung in der ersten Jahreshälfte 2019 erzeugen“, meint der luxemburgische Ökonom.

Entspannung bei Staatsanleiherenditen

Der Rückgang der Ölpreise sowie die Anzeichen einer weltweiten Konjunkturverlangsamung bewirkten im November eine Entspannung der Staatsanleiherenditen. Die Rendite zehnjähriger US Treasury Bonds fiel auf unter drei Prozent. „Wegen der erwarteten Konjunkturabkühlung könnten sich die Staatsanleiherenditen in den USA weiter entspannen.“ In der Eurozone gaben die Verhandlungen zwischen der italienischen Regierung und der Europäischen Kommission Anlass zur Hoffnung, dass ein Kompromiss erzielt werden könnte, weshalb die italienischen Anleiherenditen leicht zurückgingen. Im Monatsverlauf sanken außerdem die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen in Deutschland und in Spanien. „Aufgrund des derzeitigen niedrigen Niveaus scheint das Potenzial jedoch begrenzt, dass die Anleiherenditen in der Eurozone weiter sinken.“

Stabilisierung der Aktienmärkte im November

Nach der Korrektur im Oktober haben sich die Aktienmärkte im November stabilisiert. Nachdem sich die beiden Präsidenten Donald Trump und Xi Jinping am Rande des G20-Gipfels in Argentinien auf eine Waffenruhe im Zollstreit geeinigt hatten, waren die Voraussetzungen für eine Jahresendrallye gegeben. Die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Telekommunikationskonzerns Huawei Anfang Dezember in Kanada könnten die Verhandlungen zwischen China und den USA jedoch signifikant belasten. „Da sich der geopolitische Konflikt zwischen den beiden größten Weltmächten im kommenden Jahr weiter verschärfen könnte, dürfte die Volatilität an den Aktienmärkten abnehmen“, sagt Guy Wagner abschließend.