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Mit gutem Gewissen verdient es sich leichter

Wie viel Geld mit regenerativen Energien im besten Fall zu machen war, zeigt das Beispiel SolarWorld. Das Papier ist die erfolgreichste deutsche Einzelaktie der letzten zehn Jahre überhaupt: Seit Anfang 2000 kletterte die SolarWorld- Notierung um rund 1800%!

BÖRSE am Sonntag

Wie viel Geld mit regenerativen Energien im besten Fall zu machen war, zeigt das Beispiel SolarWorld. Das Papier ist die erfolgreichste deutsche Einzelaktie der letzten zehn Jahre überhaupt: Seit Anfang 2000 kletterte die SolarWorld- Notierung um rund 1800%!

Solche Gewinnchancen, aber auch die Debatte über den Klimawandel, sorgen bei vielen Privatanlegern für Interesse an ökologisch korrekten Investments. Wie aus einer aktuellen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag der DZ Bank durchgeführt hat, hervorgeht, beschäftigt sich mittlerweile mehr als die Hälfte der Privatanleger mit Öko-Investments. Doch gerade weil diese sauberen Investments boomen, gilt es ein paar Dinge zu beachten. Und dafür ist es notwendig, sich zunächst einmal vor Augen zu führen, was nachhaltig investieren überhaupt bedeutet.

Die wichtigsten Konzepte im Überblick

Dabei handelt es sich um Anlagen, bei denen über rein finanzielle Kennzahlen, wie beispielsweise KGV und Dividendenrendite, hinaus, auch soziale und ökologische Kriterien berücksichtigt werden. International spricht man in diesem Zusammenhang von Socially Responsible Investments (SRI). Ein Grund für die Auswahl eines bestimmten Unternehmens könnte also beispielsweise sein, dass ein Konzern ethisch besonders beispielhaft handelt. Eine andere Möglichkeit ist, die Auswahl durch Ausschlusskriterien wie Gentechnik, Kinderarbeit, Rüstung oder Tierversuche zu steuern. Dagegen investieren Fonds, die mit Positivkriterien arbeiten, nur in Unternehmen aus ausgewählten Branchen, beispielsweise den erneuerbaren Energien und der Umwelttechnik. Beim Engagement-Ansatz, der vor allem in Großbritannien verbreitet ist, suchen die Fondsmanager den Dialog mit den Unternehmen, in die sie investieren und diskutieren deren ökologischen, sozialen und ethischen Einsatz. Weit verbreitet ist auch die Vorgehensweise, die gemäß den eigenen ethischen und moralischen Vorstellungen jeweils Besten einer Branche auszuwählen. Diese Methodik wird als „Best-in-Class-Ansatz” bezeichnet, und wird bei großen Nachhaltigkeitsindizes wie dem Dow-Jones-Sustainability-Indizes und dem FTSE-4-Good-Indizes angewandt. Allerdings hat dieser relative Ansatz einen schwerwiegenden Nachteil, denn im Extremfall könnte beispielsweise auch ein Rüstungsunternehmen als ökologisches Investment gelten, nämlich dann, wenn es nachhaltiger handelt als seine Wettbewerber. Insgesamt unterscheidet man also vier Auswahlprozesse: Ausschlusskriterien, Positivkriterien, Best-in-Class-Ansatz und Engagement. In der Praxis werden diese gern auch miteinander kombiniert.

Ethisch und ökologisch korrekt

Gerade im Zertifikatbereich existieren jedoch auch viele Produkte, bei denen lediglich die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Branche aus dem Bereich der regenerativen Energien, wie zum Beispiel der Solarindustrie, als alleiniges Auswahlkriterium herangezogen wird. Das funktioniert sehr gut, weil sich viel mehr Anleger für Werte aus dem Bereich der regenerativen Energien interessieren als für ethisch korrekte Investments. Das bestätigte auch die Studie von TNS Infratest. Dass solche monothematischen Produkte zeitweise besonders stark zulegen konnten, lässt sich an den Zertifikaten auf Solarindizes oder -Baskets leicht nachvollziehen. Die hervorragende Performance dürfte neben der raumgreifenden Klimaschutzdebatte auch für die größere Popularität gegenüber den ausschließlich an ethischen Aspekten ausgerichteten Anlageprodukten verantwortlich sein. Es gibt also einen Unterschied zwischen „lediglich“ ökologisch korrekten Anlagen, solchen, die „nur“ ethische Kriterien erfüllen und besonders strengen Konzepten, bei denen die wesentlichen Kriterien beider Konzepte erfüllt sein müssen. Für Anleger ist nun interessant, dass sich diese zuletzt genannten, besonders strikten, Konzepte über längere Zeiträume am besten geschlagen haben. Das Vorzeigeprodukt ist hier der Natur-Aktien-Index.

Grüne Bluechips schlagen den DAX

In ihm sind die deutschen Firmen Aixtron, Steico und SolarWorld ebenso vertreten wie der japanische Fahrradhersteller Shimano und der jüngste Neuzugang, die brasilianische Natura Cosmeticos. Der im Jahr 1997 gestartete, international ausgerichtete Natur- Aktien-Index (NAI) hat sich im letzten Jahrzehnt nicht nur als Benchmark für ökologische Geldanlagen etabliert, sondern schlägt mit einer Performance von 300% im Zeitraum 2001 bis Ende 2009 sowohl den DAX als auch den Welt-Aktien-Index MSCI, die im gleichen Zeitraum gerade einmal ihre Levels halten konnten. Dank seiner breiten Mischung und der internationalen Ausrichtung dürfte der NAI auch in Zukunft ein lohnenswertes Investment darstellen. Wer an der weiteren Performance des NAI partizipieren möchte, kann dies am einfachsten mit einem Indextracker (WKN DB2NA1) der Deutschen Bank umsetzen.

Wachablösung in der Solarbranche

Demgegenüber werden die Zeiten in der Solarbranche – zumindest für die deutschen Branchenvertreter – härter. Denn seit Anfang 2009 haben sich die Rahmenbedingungen in der Solarindustrie aufgrund massiver Überkapazitäten und einem drastischem Preisverfall für Solarmodule dramatisch verändert. Dies dürfte nach einer Studie der Investmentbank Jefferies International Limited zu einer Überprüfung der Geschäftsmodelle führen und die Verlagerung von Produktionskapazitäten nach China fördern. So sind fast 80% der von Jefferies im Rahmen der kürzlich vorgestellten „CleanTech Investorenumfrage 2009“ befragten Investoren der Meinung, dass sich die Herstellung von Photovoltaik-Anlagen langfristig in China konzentrieren wird. Auch den Preiskampf bei Solarzellen und -modulen betrachten die Befragten noch nicht als beendet. Sie gehen vielmehr davon aus, dass eine Preisstabilität erst dann erreicht wird, wenn die chinesischen Unternehmen den Markt kontrollieren. Wer angesichts dieser Entwicklung künftig lieber auf chinesische Solarunternehmen setzen möchte, greift zum S-BOX China Solar Indextracker (WKN DB2CSL) der Deutschen Bank.

Nachhaltiges Wirtschaften schafft neue Märkte

Aber auch in anderen Bereichen entstehen durch Klimaschutzmaßnahmen und nachhaltiges Wirtschaften Milliardenmärkte. Über die Chancen, die sich auf dem Weg hin zu einem intelligenten Stromnetz (Smart Grid) ergeben, ist bereits viel geschrieben worden. Allerdings tummeln sich in diesem Bereich derzeit vor allem die ganz großen Konzerne, sodass ein wirklich zielgerichtetes Investment in Smart-Grid-Firmen für Privatanleger noch nicht wirklich möglich ist. Demgegenüber eröffnet die bevorstehende Massenproduktion elektrisch angetriebener Fahrzeuge nicht nur für die Automobilindustrie eine ganz neue Perspektive. Zahlreiche Zulieferer und Technologieunternehmen arbeiten derzeit intensiv an alternativen Antriebskonzepten und leistungsfähigen Batterien. Passend dazu hat die Deutsche Bank mit dem S-BOX EPower Automobilindex Zertifikat (WKN DB3TXQ) ein Produkt aufgelegt, das direkt an der Kursentwicklung der 15 größten internationalen Unternehmen partizipiert, die neuartige Antriebstechnologien für die Automobilbranche entwickeln und vertreiben.

Fazit:

Nachhaltige Investments haben sich in den letzten Jahren zu einem echten Megatrend entwickelt. Dank neuer Technologien und vielfältigen Herausforderungen entstehen in den nächsten Jahren zahlreiche neue Märkte. Dem Anleger steht mittlerweile ein breites Portfolio an sauberen Anlagemöglichkeiten zur Verfügung, aus dem er seinen privaten Anlagemix nach ganz persönlicher Vorstellung zusammenstellen kann, ohne dass er dabei auf eine ansprechende Rendite verzichten muss.