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Wird dieser September hässlich für die Aktienmärkte?

Der September ist statistisch betrachtet der schlechteste Börsenmonat. Im Schnitt verlor der S&P 500 im September rund ein Prozent seines Wertes – gerechnet seit 1928. Das gleiche gilt für den Dow Jones, wo der Betrachtungszeitraum noch länger, nämlich bis 1896, zurückgeht. In keinem anderen Monat performen die beiden Indizes so schlecht wie im September.

(Foto: solarseven / Shutterstock)

Der September ist statistisch betrachtet der schlechteste Börsenmonat. Im Schnitt verlor der S&P 500 im September rund ein Prozent seines Wertes – gerechnet seit 1928. Das gleiche gilt für den Dow Jones, wo der Betrachtungszeitraum noch länger, nämlich bis 1896, zurückgeht. In keinem anderen Monat performen die beiden Indizes so schlecht wie im September.

Warum das so ist, darüber scheiden sich die Geister. Doch in diesem Jahr gibt es auch abseits der Statistik einige Faktoren, die das Risiko, dass im September die US-Kurse sinken, deutlich erhöhen.

„Die US-Indizes sind seit ihrem vorläufigen Tiefpunkt im Juni wieder deutlich gestiegen. Nach den
ersten Anzeichen, dass die Inflation wieder etwas auf dem Rückzug ist, hat sich unter Investoren die
Hoffnung verbreitet, dass die Fed die Zinsen vielleicht doch weniger stark anheben würde als
ursprünglich gedacht“, fasst Sascha Sadowski, Marktexperte vom Online-Broker LYNX zusammen.
„Doch diese Hoffnung hat sich wohl als vergeblich herausgestellt, denn in der vergangenen Woche
bekräftigte Fed-Chef Jerome Powell, dass die Fed ihren eingeschlagenen Weg weitergehen wird, bis
die Inflation eingedämmt ist. Damit ist die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Zinssprungs im
September um einen dreiviertel Punkt anstatt eines halben Punktes deutlich gestiegen.“
Sollte der Leitzins in den USA tatsächlich erneut deutlich steigen, würde das die Kreditkosten deutlich
erhöhen, der Konsum würde zurückgehen und Unternehmen weniger investieren. Dadurch würden
sich auch die Wachstums- und Zukunftsaussichten für die US-Wirtschaft eintrüben und auf die
Aktienmärkte drücken.

Einen weiteren Faktor sieht Sadowski im Ölpreis. Dieser ist zwar in den vergangenen Wochen etwas
gesunken und noch weit von seinem Höchststand entfernt, allerdings dürfte er in absehbarer Zeit auch wieder anziehen. „Die chinesische Wirtschaft leidet immer noch und der strikten No-Covid-Politik
der Regierung. Gerade erst wurde wieder einmal eine ganze Metropole wegen einiger weniger Fälle
unter Quarantäne gestellt. Das schadet der Wirtschaft und dadurch wird weniger Öl nachgefragt.
Um dem entgegenzuwirken hat China gerade erst den Leitzins gesenkt. Wenn diese Maßnahme
wirkt, dürfte die Nachfrage nach Öl in China wieder ansteigen und damit den Ölpreis wieder nach
oben treiben. Und ein hoher, immer weiter steigender Ölpreis dürfte den Aktienmärkten deutlich
zusetzen“, so der Experte.

Alleine diese beiden Faktoren, zusammen mit der historisch schlechten Performance der US-
Aktienmärkte im September, könnten also dafür sorgen, dass der vor uns liegende Monat für Aktionäre
und Anleger kein Zuckerschlecken wird.

Eine Analyse von Lynxbroker