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Wahltrend: SPD unter der magischen 30

Die Umfragewerte der SPD fallen Woche für Woche. Jetzt haben sie erstmals seit drei Monaten die magische Marke von 30 Prozent wieder unterschritten. Der Abstand zur Union ist auf fünfeinhalb Prozentpunkte angewachsen - vor sechs Wochen lagen die Volksparteien noch gleichauf. Für Börsianer, Anleger und Marktteilnehmer ist es von höchstem Interesse, wer im September das Rennen macht,

BÖRSE am Sonntag

Die Umfragewerte der SPD fallen Woche für Woche. Jetzt haben sie erstmals seit drei Monaten die magische Marke von 30 Prozent wieder unterschritten. Der Abstand zur Union ist auf fünfeinhalb Prozentpunkte angewachsen - vor sechs Wochen lagen die Volksparteien noch gleichauf. Von der Schwäche der SPD profitiert derzeit die Linkspartei, sie gewinnt wieder etwas hinzu und hat jetzt die AfD als drittstärkste Kraft in Deutschland fast eingeholt. Nach dem Parteitag ist auch die FDP leicht verbessert, aber bundesweit immer noch hinter den Grünen.

Seit der Saarland-Wahl bekennen immer mehr Wähler ihre Verbundenheit mit der Union. Der Abstand zur SPD liegt jetzt wieder bei vollen fünf Prozentpunkten. Der Mobilisierungseffekt durch die Nominierung von Martin Schulz als Spitzenkandidat läßt deutlich nach. Die AfD behauptet unterdessen ihren Platz als drittstärkste Kraft in Deutschland. Linke liegen klar vor Grünen, die FDP ist nur knapp über der Fünf-Prozent-Hürde.

Die CDU steigt weiter in der Wählergunst. Möglichst viel Schwung soll jetzt für die anstehenden Landtagswahlen mitgenommen werden, wo es um SPD-geführte Länder geht. Auch in Nordrhein-Westfalen könnte sich eine Überraschung anbahnen, denn Union und SPD liegen nach neuesten Umfragen gleichauf. Eine Tendenz zur Wechselstimmung in Düsseldorf, die auch von einer regional starken FDP getragen wird, ist erkennbar. Die Spitzengenossin Hannelore Kraft reagiert prompt mit klandestinem Liebeswerben um den FDP-Chef Christian Lindner. Gleichwohl verharrt die FDP bundesweit bei deutlich unter sechs Prozent; der einzug der Liberalen in den Bundestag erscheint ungewiss. Die Grünen liegen in NRW wie bundesweit bei Werten um die sechs Prozent. Die Tendenz ist dabei sinkend, und in NRW steht sogar schon die Fünf vor dem Komma. Die grüne Spitzenkandidatin für den Düsseldorfer Landtag, Silvia Löhrmann, schrieb einen Brandbrief an ihre Gender-Gaga-Funktionäre: „Die Lage ist ernst!“ Der Einzug in den Landtag scheint dabei derzeit trotz sinkender Werte wahrscheinlich, aber die Regierungsmehrheit für Rot-Grün in Düsseldorf ist in weite Ferne gerückt.

Rot-Grün am Rhein: Quittung kommt!

Speziell Frau Löhrmann erntet die Früchte des eigenen Handelns: mit einer desaströs schlechten Schulpolitik, die von Gender-Idologie und gedanklichen spätmarxistischen Spaltprodukten geleitet war, hat sie den eigenen Machtverlust, dem sie nun entgegensieht, mit herbeitgeführt. Es besteht, anders gesagt, Hoffnung für die Gymnasien in Nordrhein-Westfalen, die diese zum Überleben auch dringend benötigen. Allen anderen Schulen wird eine rückstandsfreie Beseitigung der Löhrmann-Politik ebenfalls nützen. Im ebenfalls grün besetzten Umweltressort benimmt sich Johannes Remmel derweil wie ein wildgewordener Jäger, der mit dem Drilling permenent auf alles schießt, was sich bewegt. Remmels Leistung ist damit fast so schlecht wie das Löhrmann-Desaster. Bundesweit übrigens dasselbe Bild: Das Vertrauen in die grüne Spitzenriege bröckelt weiter ab, der Gender-Gaga-Partei fehlt zum Regieren ihr altes Kern-Kraft-Thema.

Noch ein Wort zu den Grünen an Rhein und Ruhr: auf ihren Plakaten prangen kryptische, dunkelrote Symbole, sie sind garniert von Worten, denen die Grammatik abhanden kam. Trotzdem müssen sie die SED-Urenkel weiterhin zur Linken vorbeiziehen lassen. Deren wohl von kommunistischen Alt-Kadern eingeflüsterte Forderung, die NATO abzuschaffen, verfängt bei gut acht Prozent der Wähler. Auf Wahlplakaten in NRW wird derzeit die Faust zum alten Gruß gereckt: „Freundschaft!“ Die Börsianer können aber vorsichtig aufatmen: Eine Mehrheit hat eine linke Wunschkoalition des „Genossen Millionär“, Schulz, also Rot-Röter-Grün, damit weiterhin nicht. Das ist irgendwie auch kein Wunder, denn Hannelore Kraft hat eine schlechte Bilanz vorzuweisen. Die desaströse Personalentscheidung, einen komplett überforderten Ralf Jäger als Innenminister zu halten, könnte sie teuer zu stehen kommen.

Ob die Düsseldorfer Landes-SPD Rückenwind durch den Millionärs-Genossen Schulz bekomment wird? Nötig wär's, aber die Rüge des Europa-Parlaments für den ehemaligen Präsidenten des Hauses ist, auch wenn es medial vielerorts weggelächelt wird, ein handfester Fausthieb in die sozialdemokratische Magengrube. Ist der Genosse Kandidat ein Raffzahn? Wer hätte das gedacht! „Gerechtigkeit“ buchstabiert Schulz offenbar für sich selbst anders als für die Allgemeinheit. sig

Seit dem 1. März versorgt die BÖRSE am Sonntag Sie, liebe Leser, mit aktuellen Umfragen und Informationen zur Bundestagswahl. Heute haben wir für Sie den aktuellen Umfragemedian aus den neuesten Zahlen von Allensbach, Emnid, Forsa, GMS, Infratest, INSA und der Forschungsgruppe Wahlen, den unser Schwesterblatt THE EUROPEAN herausgebracht hat.