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Auslandsüberweisungen werden besser

Auslandsüberweisungen über die Bank sind zwar gefragt wie nie, leiden jedoch wegen zu hoher Gebühren, ungünstiger Wechselkurse, langer Wartezeiten und Intransparenz unter einem schlechten Ruf. Neue Anbieter versprechen einen besseren Service und werden bei Verbrauchern immer beliebter. Ist das das Ende der Auslandszahlung über die Bank? Wir haben hierzu mit Daumantas Dvilinskas, Gründer und CEO des Unternehmens für Heimatüberweisungen TransferGo, gesprochen.

BÖRSE am Sonntag

Auslandsüberweisungen über die Bank sind zwar gefragt wie nie, leiden jedoch wegen zu hoher Gebühren, ungünstiger Wechselkurse, langer Wartezeiten und Intransparenz unter einem schlechten Ruf. Neue Anbieter versprechen einen besseren Service und werden bei Verbrauchern immer beliebter. Ist das das Ende der Auslandszahlung über die Bank? Wir haben hierzu mit Daumantas Dvilinskas, Gründer und CEO des Unternehmens für Heimatüberweisungen TransferGo, gesprochen.

Welchen Mehrwert bieten alternative Geldtransfer-Anbieter im Vergleich zu regulären Banküberweisungen?

Auslandszahlungen über Banken sind teuer und langsam, vor allem bei Transfers außer­halb des Europäischen Wirtschaftsraums. Das zeigte auch kürzlich die jährliche Un­tersuchung des Marktforschers Consumer Intelligence. Dabei verstecken sich die hohen Kosten in intransparenten Wechselkursauf­schlägen. Alternative Anbieter reagieren in­dividuell auf die Bedürfnisse der Verbraucher und können ihnen durch günstige, schnelle und vor allem bequeme Möglichkeiten, Geld zu überweisen, einen deutlichen Mehrwert bieten. So können unsere derzeit rund eine Million Nutzer zwischen schnellen Über­weisungen in nur 30 Minuten für eine kleine Gebühr und vollständig kostenlosen Trans­ fers auch ohne Wechselkursaufschlag in zwei bis vier Werktagen wählen. Durch transparente Kosten sind die neuen Angebote zudem vertrauenswürdiger als Banken, und durch ihre Flexibilität können sie ihre Technolo­gie und damit ihre Services schneller den Wünschen ihrer Zielgruppe entsprechend weiterentwickeln.

Nimmt dieser Trend relevante Geldströme weg von den Banken?

Ohne Banken würden alternative Dienstleister nicht existieren. So sind auch wir auf die Kooperation mit Banken angewiesen, denn die Kundengelder liegen nicht bei TransferGo selbst, sondern auf Treu­händerkonten bei den Banken. Das Geld wird direkt von Bank zu Bank überwiesen, was eben die preiswerteren Transfers ermöglicht. Damit sind wir keine Konkurrenten, sondern Partner, die den Kun­den durch entsprechende Technologien und flexible Angebote einen echten Mehrwert bieten. Der größte Verlierer ist allerdings das Bar­geld, denn Auslandsüberweisungen finden zunehmend über digitale Wege anstatt papiergebunden statt. Vor allem die mobilen Transfers haben es den Verbrauchern angetan: Heute überweisen knapp zwei Drittel unserer deutschen Nutzer über die mobile App.

Stehen am Überweisungsmarkt Konsolidierungen bevor oder gibt es eher noch Lücken, die von neuen Playern besetzt werden könnten?

Derzeit können wir noch an einer Hand abzählen, wie viele Unter­ nehmen sich neben den traditionellen Banken am Markt etabliert haben. Noch ist viel Raum für neue Anbieter vorhanden. Allein von Deutschland aus überwiesen ausländische Arbeitnehmer laut Bun­desbank im Jahr 2017 rund 4,6 Milliarden Euro. Und die Zahl der Wanderarbeiter, die ihre Familie in der Heimat unterstützen, steigt kontinuierlich an. Bis zur ersten Konsolidierungswelle wird es si­cherlich noch einige Jahre dauern. Außerdem entdeckt die Branche gerade eine Fülle an innovativen technologischen Möglichkeiten, die neue Maßstäbe setzen. So haben wir etwa im September 2018 als erster Anbieter die Überweisung nach Indien mithilfe der Block­chain­Technologie eingeführt. In Zukunft wird auch die Sicherheit im Fokus der Innovationen stehen. Denn alternative Dienstleister wie TransferGo möchten vor allem eines: die zuverlässigen Begleiter ihrer Nutzer sein.