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Busch & Müller bringt Radfahrern die Erleuchtung

Der enorme Fortschritt im Fahrradbereich macht vor der Beleuchtung nicht halt. Anbieter wie Busch & Müller sorgen dafür, dass Radfahren so sicher ist wie nie zuvor.

BÖRSE am Sonntag

Neben Platten und Achtern hatten Radler vor noch nicht allzu langer Zeit mit einem dritten großen Gegner zu kämpfen: der Dunkelheit. Kaum begann es dämmern, musste man mit einem kleinen Hebel den Dynamo an die Felge absenken und damit die Vorder- und Rückleuchte anschalten. Doch damit begannen erst die Probleme. Wenn nicht gerade die schmalen Kabel, die vom Dynamo zu den Leuchten führten, durch Regen oder mechanische Einwirkungen beschädigt waren, sodass es finster blieb, musste der Radler sich mit anderem Ärger plagen. Lief das Rad, an dem der Dynamo aufsetzte, nicht rund, mutierten die ohnehin schwachen Lampen unfreiwillig zum Blinklicht. Und selbst wenn alles funktionierte, galt es in der Dunkelheit immer, etwas kräftiger in die Pedale zu treten, bremsten die Dynamos den Fahrer in seinem Vorwärtsdrang doch etwas aus. Hinzu kam, dass der Radfahrer beim Halten an Ampeln stets im Dunklen stand und den kleinen Birnen in den Leuchten bei derartiger Belastung kein langes Leben beschieden war.

Etwas Entlastung brachten die ersten Batterielampen, die mit dem Aufkommen der unbeleuchteten Mountainbikes in den 80er-Jahren mehr und mehr Verbreitung fanden. Zwar meist nicht konform mit der Straßenverkehrsordnung, die weiterhin auf einer fest installierten Beleuchtung beharrt, sorgten sie für eine konstante Beleuchtung. Allerdings musste der Fahrer wegen des relativ hohen Energieverbrauchs stets ein Paar Ersatzbatterien bei sich haben und die Lichtausbeute war auch nicht viel besser als bei den dynamobetriebenen Vorgängern.

Von derartigen Zuständen sind heutige Zweiradfahrer meilenweit entfernt. Dank des Fortschritts der vergangenen Jahre ist die Fahrradbeleuchtung auf dem Niveau von Autoscheinwerfern angelangt. Firmen wie der deutschen Traditionshersteller Busch & Müller haben durch zahlreiche Innovationen dafür gesorgt, dass Radfahren bei Nacht nicht zum Abenteuer wird. Das Unternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Meinerzhagen sorgt bei seinen energiesparenden und trotzdem lichtstarken LED-Scheinwerfern durch die sogenannte IQ-Technik dafür, dass ein doppelt so breites Lichtfeld wie bei herkömmlichen Lampen entsteht. Dazu bedient sich der Hersteller eines einfachen Tricks: Das Licht strahlt indirekt ab, sodass ein gleichmäßiges Lichtfeld entsteht.

Doch damit nicht genug. Durch Auffächerung des Lichtstrahls wird aus der punktuellen Lichtquelle eine räumliche. Sie erlaubt anderen Verkehrsteilnehmern, den Abstand besser einzuschätzen. Sogar eine Anpassung an verschiedene Lichtbedingungen ist möglich. So leuchten die Signal-LEDs in der Dämmerung mit Höchstleistung, während der Hauptscheinwerfer mit gedämpfter Helligkeit strahlt. Wird es dunkler, kehrt sich dieses Verhältnis um. Und muss der Fahrer halten, so leuchtet ein Teil der Signal-LEDs weiter. Sofern die Stromversorgung nicht über Akkus erfolgt, hat Busch & Müller Dynamos im Programm, die fast nichts mehr mit ihren klobigen, unzuverlässigen Vorfahren gemein haben. Laufrollen aus Edelstahl sorgen auch bei Regen und Schnee für einwandfreien Betrieb und der hohe Wirkungsgrad fordert vom Fahrer auch in der Dunkelheit keine Höchstleistungen.

Busch & Müller schaut auf eine langjährige Unternehmensgeschichte zurück. 2010 feierte das Unternehmen sein 85-jähriges Betriebsjubiläum. Angefangen hatte alles 1925 mit der Produktion von Katzenaugen. Dank einer damals neuen Gesetzgebung zur Sicherheit an Fahrrädern fanden der Kaufmann Willy Müller und der Werkzeugmacher August Busch großen Absatz für ihre Produkte.

Neben Fahrradzubehör begann Busch & Müller 1957 auch mit der Produktion von Rückspiegeln. Heute zählen in diesem Segment zahlreiche wichtige Hersteller aus der Motorradbranche wie etwa BMW zu den Kunden. Hinzu kommen Kettenschützer, Seitenstützräder für Kinderfahrräder und sonstiges Zweiradzubehör, das rund 160 Mitarbeiter produzieren. Trotz der langen Unternehmensgeschichte befindet sich die Firma nach wie vor in Familienhand und wird in dritter Generation von den Nachfahren des Firmengründers Willy Müller geleitet.