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Lambertz: Gebäck mit Tradition

Die Zeit der süßen Verlockungen bricht an: Lebkuchen, Stollen, Dominosteine, Spekulatius und Plätzchen haben vor Weihnachten Hochkonjunktur und füllen schon seit Wochen die Regale und Aktionsflächen in den Supermärkten. Zu den größten Produzenten von Weihnachtsgebäck und weiteren süßen Backwaren gehört die Aachener Lambertz-Gruppe.

BÖRSE am Sonntag

Die Tradition des Hauses Lambertz ist außergewöhnlich lang: Bis ins Jahr 1688 reichen die Wurzeln des Unternehmens und somit steht im Jahr 2013 das 325-jährige Jubiläum ins Haus. Was mit Henry Lambertz’ kleinem Printen-Backhaus am Markt in Aachen begann, wuchs im Laufe der Jahre zu einem internationalen Backimperium heran, das im Geschäftsjahr 2010/11 (1. Juli 2010 bis 30. Juni 2011) einen Umsatz in Höhe von 552,4 Mio. Euro erzielte. Vor allem Dr. Hermann Bühlbecker, ein Nachfahre von Henry Lambertz, hat am Erfolg des Unternehmens großen Anteil. 1978 übernahm er das Unternehmen, das damals mit Printen, einer mit Zuckerrübensirup gesüßten Lebkuchenart, vergleichsweise bescheidene 16 Mio. DM umsetzte und hoch verschuldet war. Von weltweiter Bekanntheit war Lambertz damals noch weit entfernt. Zu den ersten Amtshandlungen Bühlbeckers gehörte der Einstieg ins Geschäft mit Dominosteinen und es gelang ihm, Lambertz als Markenhersteller dieser Spezialität zu etablieren. Die gefüllte Süßigkeit wurde zur Basis für die Ausweitung des Angebots an weihnachtlichem Traditionsbackwerk: Spezialitäten wie Kokosmakronen, Vanillekipferl, Zimtsterne oder Spekulatius gehören heute neben den berühmten Aachener Printen zum Angebot. Außerdem sorgten Zukäufe wie die Übernahmen der Lebkuchenhersteller Weiss, Kinkartz und Haeberlein-Metzger sowie der Ausbau des Vertriebs für Umsatzsteigerungen. Außerhalb der Weihnachtszeit werden Naschkatzen mit nichtsaisonalen Produkten wie Gebäck, Keksen, Kleinkuchen, Nüssen oder Früchten mit Schoko-Überzug versorgt. An insgesamt sieben Produktionsstätten in Deutschland und Polen laufen die Leckereien vom Band, verkauft wird das Sortiment im Handel und über den Internet-Shop. Lambertz USA sorgt dafür, dass Kunden in den Vereinigten Staaten mit Gebäck und Lebkuchen auf ihre Kosten kommen, während sich die Tochtergesellschaft Lambertz Polonia um die Märkte in Osteuropa kümmert. Die Geschäfte im Ausland, insbesondere in den USA, hatten im Geschäftsjahr 2010/11 großen Anteil daran, dass der Umsatz der Lambertz-Gruppe um 3% zulegte. Der Exportanteil von Lambertzbeträgt eigenen Angaben zufolge etwa 15%.

Innovatives Marketing

Dem Familienunternehmen mit seinen 3.450 Mitarbeitern ist es gelungen, sich international einen Namen für Gebäckspezialitäten zu machen und dabei gegen schlagkräftige Wettbewerber zu bestehen, obwohl die Produkte nicht auf klassische Art beworben werden. Stattdessen sorgt Firmeninhaber Hermann Bühlbecker mit ausgefallenen Marketing-Aktionen für Aufmerksamkeit. Dazu gehört der limitierte Lambertz-Kalender, für den Top-Fotografen prominente Models sowie die Lambertz-Leckereien perfekt in Szene setzen. Großes Aufsehen und viele Schlagzeilen bringt Lambertz auch die spektakuläre Lambertz Monday Night ein: Zu dieser glamourösen Veranstaltung empfängt Gastgeber Bühlbecker alljährlich Prominente aus Film, Fernsehen, Politik, Wirtschaft und Sport. Highlight des Events ist eine Fashion-Show, bei der die Models mit Süßigkeiten, Keksen und Schokolade verzierte extravagante Kostüme präsentieren. Hermann Bühlbecker engagiert sich indes auch für verschiedene soziale Projekte wie zum Beispiel die Initiative des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton „Clinton Global Initiative“, die sich unter anderem der Bekämpfung von Armut sowie Bemühungen um mehr Umweltschutz und bessere Bildungspolitik verschrieben hat. Der promovierte Betriebswirt und ehemalige Tennisprofi Bühlbecker unterstützt darüber hinaus den Sport. So ist Lambertz einer der Hauptsponsoren des Reitturniers CHIO in Aachen und fördert den Tennis-Klub Kurhaus Bad Aachen. Das Lambertz-Team sicherte sich 2011 den Meistertitel in der Tennis-Bundesliga.