Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Unternehmen >

McFit: Der Muskel-Discounter

Sommerzeit heißt Badehosen- oder Bikinizeit. Wer am Strand oder im Freibad eine gute Figur abgeben will, hat am besten rechtzeitig den Grundstein dafür gelegt, und zwar mit gesunder Ernährung und reichlich Bewegung, zum Beispiel in einem Fitnessstudio. Das muss nicht mal teuer sein. In Deutschland hat die Fitnessstudio-Kette McFit damit begonnen, den Markt mit preiswertem Training aufzumischen. Auch Promis wie Oliver Pocher und die Klitschko-Brüder legen sich dafür ins Zeug.

BÖRSE am Sonntag

Dank der Fernsehwerbung mit den beiden Boxprofis Vitali und Wladimir Klitschko oder einem medienwirksam inszenierten Wohltätigkeits-Fußballspiel gegen den FC Bayern München mit diversen Promis wie Oliver Pocher im Kader dürfte der Bekanntheitsgrad von McFit in den letzten Monaten deutlich gestiegen sein. Dabei fing alles ganz bescheiden an, und zwar im Jahr 1997, als der gelernte Einzelhandelskaufmann Rainer Schaller, selbst Kraftsportler, im fränkischen Würzburg sein eigenes Studio eröffnete. Kursprogramm, Sauna und Solarium, Pool, Massage- und Wellnessangebote? Nicht bei McFit. Dafür machte Schaller aber mit einem großen Ärgernis Schluss, das schon so manchem Trainingswilligen den Spaß an einer Gym-Mitgliedschaft verdorben haben dürfte, nämlich komplizierten Verträgen mit hohen Mitgliedsbeiträgen. Stattdessen setzte er mit Ausdauerund Krafttraining auf das Wesentliche, was den einheitlichen, günstigen Mitgliedsbeitrag ermöglicht. Wie auf dem Campingplatz kostet Duschen extra. Den einzigen Extra-Luxus für die Mitglieder stellen die Öffnungszeiten dar, denn in den McFit-Studios können sie rund um die Uhr trainieren. Allerdings war ähnlich wie beim Training zunächst Ausdauer gefragt, denn der Erfolg von McFit stellte sich nicht über Nacht ein, nicht zuletzt auch, weil anfangs auf Werbung komplett verzichtet wurde. Doch allmählich sprach sich das Konzept herum, Schaller eröffnete weitere „Fitnesshallen für alle“, so das damalige Motto, im fränkischen Raum und expandierte schließlich auch überregional. 2006 wurde das Unternehmen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als McFit Hauptsponsor der Love-Parade in Berlin wurde und mit der Partyveranstaltung ab 2007 ins Ruhrgebiet umzog. 2008 zog das eigentlich schon fast totgesagte Event erneut Menschenmassen an: 1,6 Millionen Partywütige strömten auf den Dortmunder Rheinlanddamm. In diesem Jahr wurde die Technoveranstaltung, die eigentlich in Bochum stattfinden sollte, zwar abgesagt, doch die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Riesenparty auch McFit zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen kann, auch im Ausland.

Viel Muskel für wenig Geld

Obwohl Training bei McFit zum Schnäppchenpreis zu haben ist, legt das Unternehmen indes Wert darauf, dass nicht am Service gespart werde. So wird an modernen Geräten trainiert, und die Trainingsprogramme basieren auf dem Fachwissen von Ärzten, ehemaligen Leistungssportlern, Sporttherapeuten sowie Sport- und Ernährungswissenschaftlern. Gleichgültig, ob es darum geht, einfach etwas für die eigene Gesundheit zu tun, nach längerer Verletzungspause wieder in Form zu kommen oder mit dem perfekt gestählten Waschbrettbauch Eindruck am Beckenrand zu schinden, nahezu alle Trainingsziele sollen sich bei McFit erreichen lassen. Bei der Erstellung des persönlichen Trainingsplans hilft ein Computer, an dem sich auch die Trainingsfortschritte dokumentieren lassen. Natürlich stehen auch Trainer mit Rat und Tat zur Verfügung. Außerdem soll der Spaß beim Training nicht zu kurz kommen, damit die Mitglieder bei der Stange bleiben. Für Unterhaltung, Information und Motivation sorgen ein eigenes Magazin, ein TV-Kanal und diverse Aktionen rund um Sport und Lifestyle. Nach eigenen Angaben ist McFit heute die Studiokette in Deutschland mit den meisten Mitgliedern. In den über 100 Studios trainieren über 800.000 Mitglieder. Sogar in Österreich und auf Mallorca gibt es bereits Fitnessclubs. Das nächste Ziel: Ganz Europa fit zu machen.