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Phonar: Frischer Klang aus dem hohen Norden

Lautsprecher aus Deutschland genießen seit Jahrzehnten einen guten Ruf: Neben Firmen wie Canton und Elac hat sich der norddeutsche Hersteller Phonar bei Musikliebhabern einen guten Namen gemacht. Mit dem Firmensitz in Tarp in der Nähe von Flensburg gilt Phonar als „nördlichste HiFi-Manufaktur Deutschlands“.

BÖRSE am Sonntag

Der Begriff Manufaktur, also Fertigung von Hand, entspricht der Produktphilosophie der Norddeutschen. Obwohl die Lautsprecher auch für Normalverdiener erschwinglich sind, setzt das Unternehmen auf Handarbeit. Alle Lautsprecher werden im Werk komplett von einem einzelnen Mitarbeiter montiert, um so auch in der Serienfertigung Kontinuität zu wahren.

Die Produktpalette besteht aus drei Linien, die alle wohlklingende lateinische Namen tragen. Es beginnt mit der Ethos-Linie, dann folgen die Veritas-Modelle und den Abschluss bilden die Credo-Lautsprecher. Ethos richtet sich an Einsteiger, die zu günstigen Preisen hohe Qualität suchen. Bereits auf diesem Niveau bietet Phonar durch Centerlautsprecher und Subwoofer die Möglichkeit, eine mehrkanalige Heimkinoanlage aufzubauen. Darüber angesiedelt ist die Veritas-Linie. Hier gibt es bereits Echtholzfurniere oder aufwendige Lackierungen. Stolz weist das Unternehmen auf die Testerfolge einiger Veritas-Modelle hin, denen Fachzeitschriften klangliche Qualitäten weit über ihre Preisklasse hinaus attestiert haben. Die Spitzenserie Credo, die sich bereits auf  High-End-Niveau bewegt, bietet eine clevere Modulbauweise. Das Basismodell „Credo Primus“, ein technisch aufwendiger Regallautsprecher, lässt sich durch das Bassmodul „Credo Optimus“ zum exklusiven Standlautsprecher erweitern.

Beim Bau von Lautsprechern schaut Phonar auf über 35 Jahre Erfahrung zurück. Zunächst fertigte das Unternehmen im Auftrag anderer Hersteller Lautsprecher. Erst einige Jahre später, nämlich 1983, fasste Firmengründer Klaus Henningsen den Entschluss, eine eigene Lautsprechermarke ins Leben zu rufen. Aus dem ursprünglich Scan Akustik heißenden Unternehmen wurde so die Phonar Akustik GmbH. Schnell gelang es in den folgenden Jahren, sich auf dem schon damals hart umkämpften deutschen Markt für Unterhaltungselektronik zu etablieren.

Eine clevere Entscheidung war dabei, sich nicht in die Abhängigkeit von Elektronikketten und deren Preisdiktat zu begeben. Stattdessen setzt Phonar bei der Vermarktung ganz auf ein Netz von rund 150 ausgesuchten Fachhändlern in Deutschland, um so Service und Beratung auf hohem Niveau zu garantieren.

Zwischenzeitliche Ausflüge in den Bau hochwertiger Elektronik erwiesen sich indes als finanziell wenig erfolgreich. Die legendären Pentagon-Verstärker (der  Namen resultiert aus der fünfeckigen Form) bekamen zwar viel Lob und sind noch heute gesuchte Gebrauchtgeräte, aber die Kosten für den Aufbau einer kompletten Elektroniklinie waren dann doch zu hoch für die vergleichsweise kleine Firma. Daher wurde das Projekt nach einigen Jahren wieder eingestellt.

Inzwischen kann Phonar aber wieder ein komplettes Sortiment an Unterhaltungselektronik anbieten. Mit dem amerikanischen Hersteller „Music Hall“ hat Kai Henningsen,  Sohn des Gründers und jetziger Firmenleiter, vor einigen Jahren einen adäquaten Partner gefunden, dessen Produkte er nun europaweit vertreibt.  Damit kann Phonar seinen Kunden nicht nur Lautsprecher, sondern auch die passenden Verstärker, CD-Player und Plattenspieler anbieten. Beide Linien ergänzen sich hervorragend, denn auch Music Hall wird in Tests regelmäßig sehr gute Qualität zu günstigen Preisen bescheinigt.

Der Erfolg spiegelt sich in der geschäftlichen Entwicklung wider. Mittlerweile verteilt sich der Umsatz von Phonar fast gleichmäßig auf  Lautsprecher und Elektronik. Und auch im Ausland kommen die Produkte gut an: Fast 40% seines Umsatzes erzielt Phonar inzwischen im europäischen Ausland.