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Stowa - Erfolg mit zeitlosem Design

<span>In den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts traten die Bauhaus-K&uuml;nstler an, Architektur und Design zu revolutionieren. Bis heute gehen zahlreiche Gegenst&auml;nde des t&auml;glichen Gebrauchs auf die Ideen des Bauhauses zur&uuml;ck. So auch die Uhren von Stowa, die durch Funktionalit&auml;t und Eleganz beeindrucken.</span>

BÖRSE am Sonntag

Die Konzentration auf das Wesentliche ist allen Modellen von Stowa gemeinsam. Ob Flieger- und Taucheruhr oder die klassische Armbanduhr Antea: Sie alle zeichnen sich durch eine unverwechselbare, zeitlose Gestaltung aus. Dabei greifen sie auf das Design der klassischen Vorbilder aus den 30er- und 40er-Jahren zurück. Damals begann die Erfolgsgeschichte der 1927 gegründeten Firma. Der Uhrmacher Walter Storz – aus den ersten Buchstaben von Vor- und Nachnamen leitet sich der Firmenname ab – hatte sich damals selbstständig gemacht und begann in den Geschäftsräumen seines Großvaters, der hier noch Großuhren gebaut hatte, eigene Uhren herzustellen. Dank ihrer Zuverlässigkeit ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten. Schon acht Jahre später zog die Firma nach Pforzheim um, das schon damals als Uhren- und Schmuckstadt berühmt war. Hier entstanden auch die ersten Uhren im berühmten Bauhaus-Stil.

Fliegeruhren

Der Zweite Weltkrieg brachte der Firma eine Sonderkonjunktur. Die deutsche Wehrmacht wurde zum Großabnehmer der robusten Flieger- und Marineuhren aus Pforzheim. Spurlos ging der Krieg aber nicht an dem Unternehmen vorüber. Im Februar 1945 wurde die Fabrik durch einen Luftangriff vollständig zerstört. Doch selbst dieser schwere Einschnitt brachte die Herstellung nur kurzzeitig zum Erliegen. Noch im selben Jahr wurde die Fabrikation im baden-württembergischen Rheinfelden neu hochgezogen und in den Folgejahren beständig erweitert. Seit 1954 produzierte Stowa hier nicht nur Uhren, sondern auch Uhrenteile. Gleichzeitig wurde das Stammhaus in Pforzheim wieder aufgebaut. Das kräftige Wachstum in den 50er- und 60er-Jahren ließ die Kollektion bis 1970 auf sage und schreibe 1.000 verschiedene Uhrenmodelle anschwellen, darunter so skurrile Entwicklungen wie der kleinste Wecker der Welt.

Die Quarzkrise

Auf den Boom folgte dann aber eine schwierige Phase. Die Einführung der Quarzuhr brachte in den späten 70er-Jahren viele traditionelle Hersteller in Bedrängnis. Plötzlich galten mechanische Laufwerke als antiquiert und der elektronische Antrieb als letzter Schrei. Zu Kampfpreisen überschwemmten Hersteller aus Fernost die Märkte mit Billigmodellen, was auch bei Stowa Spuren hinterließ. Nur mit Mühe gelang es der Firma, die Quarzkrise zu überstehen. Werner Storz, der Sohn des Firmengründers, sah sich zu einer Neuausrichtung gezwungen. Stowa musste sich fortan damit begnügen, einfache Quarzwerke einzuschalen.

Das blieb bis 1996 so. Damals trat der Uhrenbauer und Goldschmied Jörg Schauer, der heutige Besitzer von Stowa, an den Uhrenhersteller heran. Eigentlich wollte er nur alte Mechanikwerke für seine unter eigenem Namen laufende Fabrikation erwerben. Doch unverhofft ergab sich die Gelegenheit, die Marke Stowa und die zugehörigen Rechte zu kaufen. Schauer griff zu und damit begann ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte von Stowa.

Auferstehung einer Traditionsmarke

Der neue Inhaber besann sich auf die Tradition und begann mit der Produktion von Modellen, die an die Klassiker aus den 30er- und 40er-Jahren angelehnt waren. Dabei kam ihm zugute, dass die Quarzeuphorie längst abgeflaut war und traditionelle Armbanduhren mit hochwertigen Laufwerken sich ihren Platz in der Uhrenwelt zurückerobert hatten.

Da die Herstellung in Deutschland ihren Preis hat und die Gewinnspannen der Fachhändler hoch sind, hat Stowa vor einigen Jahren auf Direktvertrieb umgestellt. Das ist für hochwertige Uhren ungewöhnlich, bringt aber erhebliche Preisvorteile, die sich in günstigen Verkaufspreisen niederschlagen. Der Erfolg gibt dem Hersteller recht: Zwei Jahre nach dem 80-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 2007 wurde das neue Produktionsgebäude mit zugehörigem Stowa-Museum vor den Toren Pforzheims bezogen.