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UVEX: Schutz von Kopf bis Fuß

Sommerzeit ist Fahrradzeit. Doch beim Radelspaß sollte die Sicherheit nicht vergessen werden: Eine Brille hält blendendes Sonnenlicht und Insekten ab, ein Helm schützt den Kopf im Falle eines Sturzes. Sicherheit von Kopf bis Fuß stellt UVEX her. Bekannt wurde die Firma vor allem mit Skibrillen, doch das Angebot des Unternehmens ist weitaus größer.

BÖRSE am Sonntag

Schutzbrillen, Sicherheitsbekleidung und -schuhe, Handschuhe, Gehörschutz, Atemschutzmasken und Helme für Einsatzzwecke im Berufsleben sind das eigentliche Geschäft von UVEX: Die UVEX SAFETY GROUP, die Produkte für den Arbeitsschutz herstellt, trug zuletzt mit 180,9 Mio. Euro rund 62% zum Gesamtumsatz bei. Gleichgültig, ob beim Schweißen, beim Umgang mit Chemikalien im Labor, beim Bearbeiten von Metall oder bei Laseranwendungen, überall können Gefahren lauern. Auch viele Sportarten, ob professionell oder als Hobby betrieben, sind riskant. Besonders Reitern, Motorsportlern, Fahrrad- und Wintersportlern hilft UVEX dabei, sich zu schützen. Zum Sortiment gehören Reithelme, Radhelme, Motorradhelme, Skihelme, Sport-, Schwimm-, Sonnen- und natürlich Skibrillen, die wohl das bekannteste Produkt der Franken sind. In der Kategorie „Skibrille“ wurde die Firma sogar mit dem Siegel „Marke des Jahrhunderts" ausgezeichnet. „uvex heißt die Skibrille“: Mit diesem Spruch ging UVEX in die Werbegeschichte ein. Für begeisterte Wintersportler sind diese Brillen allerdings weniger ein modisches Accessoire, sondern vielmehr wichtiges Zubehör, das für mehr Sicherheit sorgt. Bei Nebel und trübem Wetter können Skibrillen die Sicht verbessern, bei Stürzen können sie die Augen schützen, bei sonnigem Wetter filtern die Scheiben UV-Strahlen heraus und bewahren so die empfindlichen Augen vor der Strahlung, die wegen der reflektierenden Wirkung des Schnees besonders gefährdet sind. Daraus leitet sich auch der Name ab: Der 1960 entwickelte und später für alle Sport- und Freizeitprodukte des Unternehmens verwendete Markenname uvex steht für „ultra-violet excluded.“

Erfolgreich im Wintersport

Die Anfänge des Unternehmens reichen zurück ins Jahr 1926. Damals begann der Kaufmann Philipp Winter mit Schutzbrillen zu handeln. Die Räumlichkeiten für seine „Optische-Industrie-Anstalt Philipp M. Winter”, die sich in einem Vorort der fränkischen Stadt Fürth befanden, hatte er übrigens von Gustav Schickedanz gemietet, dem Gründer des Versandhauses Quelle. Anfang der 1930er-Jahre wurde mit der Produktion von Brillen für Ski- und Motorradfahrer begonnen. Wenige Jahre später war die Firma bereits so groß geworden, dass sie 1936 umziehen musste. Nach den schwierigen Kriegsjahren wurde 1948 damit begonnen, das Geschäft neu aufzubauen und die Firma zu einem internationalen Konzern zu machen. Rainer Winter, der Sohn des Firmengründers, sorgte nach seinem Eintritt in die Geschäftsleitung dafür, dass sich das Unternehmen in den 1970er- und 1980er-Jahren neue Märkte wie die USA und Kanada erschloss und sich breiter aufstellte. Im Laufe der Jahre feierten zahlreiche Skisportler Erfolge mit uvex-Brillen, so zum Beispiel die Skirennläuferinnen Rosi Mittermaier, Martina Ertl und Skirennläufer Markus Wasmeier sowie die Skispringer Dieter Thoma und Martin Schmitt. 1994 wurde das Unternehmen zur UVEX WINTER HOLDING, zu der heute 38 Tochterfirmen mit Aktivitäten in 22 Ländern gehören. Im Geschäftsjahr 2008/09 musste die inzwischen von dem Gründer-Enkel, Michael Winter, in dritter Familiengeneration geführte Gruppe ein Umsatzminus von 6% auf 290 Mio. Euro verkraften. In- und Auslandsgeschäft trugen dazu jeweils 50% bei. Während es bei der uvex sports group gut lief, machte sich im Teilbereich Arbeitsschutz die weltweite Wirtschaftskrise deutlich in Form eines Umsatzrückganges um 16% bemerkbar. Wenig verwunderlich, werden doch Artikel wie Sicherheitsschuhe oder Schutzbrillen vor allem von Industrieunternehmen wie Automobilherstellern gekauft. Im laufenden Geschäftsjahr soll der Umsatz 283 Mio. Euro erreichen. Indes bekennt man sich bei UVEX zum Standort Deutschland, wo überwiegend produziert wird. Von den 2.140 Mitarbeitern arbeiten den Angaben zufolge zwei Drittel in Deutschland.