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Völkl Bretter für den Ski-Spaß

Für Skifans könnte der schneereiche Winter kaum schöner sein: In den Bergen locken verschneite Hänge, und selbst wer zu Hause bleibt, kann bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver mitfiebern, bei denen spannende Wettkämpfe um begehrtes Edelmetall ausgetragen werden. Optimale Vorbereitung, Disziplin und Ehrgeiz sind wichtige Voraussetzungen für sportlichen Erfolg, aber auch die Ausrüstung muss stimmen – schließlich entscheiden hundertstel Sekunden über den Platz auf dem Treppchen. Nicht nur Leistungssportler stellen höchste Anforderungen an Skier, Snowboards und Bindungen, sondern auch Freizeit-Skifahrer erwarten Qualität. Ski und Zubehör für Profis und Amateure produziert seit vielen Jahren die Firma Völkl aus dem niederbayerischen Straubing.

BÖRSE am Sonntag

Martina Ertl, Katja Seizinger, Hilde Gerg und viele andere: Die Liste der Stars, die auf Völkl-Brettern Weltcup- und Olympiasiege errangen, ist lang und eindrucksvoll, seit die Skifirma 1970 in den alpinen Profi-Skisport einstieg. Die jahrzehntelangen Erfahrungen in der Welt des professionellen Skirennsports, die dazu führen, dass an der Technik immer weiter gefeilt wird, kommen auch Hobby- Skifahrern zugute. Daher sind die Skier aus Straubing bei Freizeitsportlern ebenfalls beliebt: So stammt etwa jedes zehnte Paar Ski, das weltweit ein Sportgeschäft verlässt, aus der Herstellung der Bayern. Eigenen Angaben zufolge belegt das Unternehmen den vierten Platz in der Rangliste der größten Skihersteller der Welt und beansprucht im Premium-Bereich den ersten Platz für sich. Besonders stolz ist man in Straubing darauf, dass man überwiegend in Deutschland entwickelt und produziert, was man als Verpflichtung zu bestmöglicher Qualität versteht. Vor einigen Jahren gab es allerdings Berichte, wonach man bei Völkl überlege, aus Kostengründen die Produktion nach China zu verlagern – auch einige andere Hersteller hatten sich bereits dazu entschlossen, in Osteuropa oder Asien produzieren zu lassen. Nach Zugeständnissen der Mitarbeiter waren die China-Pläne jedoch vom Tisch. Übrigens dürften Tennisfans den Namen Völkl ebenfalls kennen, denn auch im sogenannten „weißen Sport“ sind die Straubinger aktiv. Unter anderem bestritt Boris Becker seine Matches mit Schlägern aus der Völkl-Produktion.

Carving-Ski sind der Renner

Unterdessen finden sich einige legendäre Produktentwicklungen unter den Meilensteinen der Firma, die seit 1923 Skier herstellt, so zum Beispiel der sogenannte Zebra-Ski, der 1967 auf den Markt kam und wegen seiner schwarz-weißen Optik besonders auffiel. In den 1980er-Jahren, als Snowboarding als neue Trendsportart die Pisten und Hänge eroberte, versuchten sich die Straubinger auch an der Konstruktion von Snowboards. In den 1990er-Jahren bescherte der sogenannte Carving-Ski den Sportgeschäften einen erstaunlich starken Andrang. Völkl gehörte zu den ersten Herstellern, die auf die kürzeren, stark taillierten und dadurch sehr drehfreudigen Skier setzten. Da die sogenannten Carver ein Fahren auf der Kante ermöglichen, kommt ein besonders sportliches Fahrgefühl auf. Das brachte neuen Schwung ins Ski-Geschäft: Schnell waren zahlreiche Brettl-Fans von dem neuen Fahrerlebnis überzeugt. Heute ist kaum ein Skifahrer zu finden, der sich noch mit klassischen Alpinski ins Vergnügen stürzt. Das bedeutet allerdings auch, dass der Markt weitgehend gesättigt ist und ständig nach Innovationen gesucht werden muss. Zudem ist es für Einzelkämpfer schwierig, sich im international heiß umkämpften Skimarkt zu behaupten. So wurde der einstige Familienbetrieb Völkl Anfang der 1990er-Jahre an Investoren aus der Schweiz verkauft. Seit 2004 gehört die traditionsreiche Firma zum Imperium des US-Sportartikelkonzerns K2. Dieser wiederum wurde 2007 von Jarden Corporations aufgekauft, einem amerikanischen Konzern mit Fokus auf den Konsumgüterbereich.