Clearaudio - Bewährtes in höchster Qualität
Lange Zeit totgesagt, hat die Schallplatte in den vergangenen Monaten eine überraschende Renaissance erlebt. Immer mehr Musikliebhaber entdecken den Charme und die klanglichen Vorzüge der schwarzen Scheiben für sich. Dank Firmen wie Clearaudio können sie die Musik in höchster Qualität genießen.
Der Zeitpunkt hätte eigentlich nicht schlechter gewählt sein können: Als Clearaudio-Gründer Peter Suchy 1978 mit Tonabnehmern für Plattenspieler experimentierte, stand die Welt der Musikmedien vor einer Revolution. Denn Ende der 70er-Jahre begannen Philips und Sony mit der Entwicklung der Compact Disc, die schon wenige Jahre später die Schallplatte als Speicher für Sprach- und vor allem Musikaufnahmen ablösen sollte. Während die silbernen Scheiben sich 1982 anschickten, die Musikwelt zu revolutionieren, setzte Suchy ganz auf hochwertige Analogtechnik. Als erster Hersteller entschied sich Clearaudio für Bornadelträger und verhalf damit den Moving-Coil-Tonabnehmern zum Durchbruch. Derartige Systeme stellen eine Verbesserung der älteren Magnettonabnehmer dar und kommen heute in den meisten hochwertigen Tonabnehmern zum Einsatz. Um Störungen bei der Verarbeitung des Eingangssignals durch den Magneten zu vermeiden, werden hierbei die von der Nadel aufgenommenen Signale direkt und ohne Vorverstärkung weitergegeben.
Suchy war so erfolgreich, dass er 1982 die Produktionsflächen vergrößerte und von Fürth nach Erlangen umzog. Er setzte eine scheinbar gänzlich unzeitgemäße Idee in die Tat um: Fortan sollte Clearaudio nicht nur Zubehör, sondern auch die vermeintlich antiquierten Plattenspieler selbst bauen. Allerdings nicht irgendwelche beliebigen Geräte zum Abspielen von Schallplatten, sondern ein Statement, das seinen Anspruch schon im Namen trägt: den „Reference“. Das aufwendige, über 20 Kilo schwere Laufwerk setzte zur damaligen Zeit Maßstäbe und ließ die CD-Player alt aussehen, denn für Musikenthusiasten war schon Anfang der 80er-Jahre klar, dass die digitale Musikwiedergabe nicht die Qualität hochwertiger Schallplattenspieler erreicht. Daher überstand die Firma auch die schwierige Zeit des ersten CD-Booms, als viele Menschen ihre Lieblingsplatten weggaben, um sich die Musiksammlung auf CD neu aufzubauen.
Obwohl sich der Verkauf von Langspielplatten bis Anfang der 1990er-Jahre in Deutschland mehr als halbierte, stieg Clearaudio nach Übernahme der Geschäftsleitung durch Robert Suchy, den Sohn des Firmengründers, in die Schallplattenproduktion ein und bietet bis heute ein kleines, aber feines Sortiment hochwertiger Aufnahmen an.
Die Wiederentdeckung der Schallplatte in den vergangenen Jahren zeigt sich im deutlich gewachsenen Produktsortiment von Clearaudio. Längst besteht es auch aus bezahlbaren Modellen für Einsteiger. Abstriche an der Qualität macht das Unternehmen aber nicht. Schon das günstigste Modell Concept trägt das Label „Made in Germany“ und besitzt allerlei technische Finessen. Das andere Ende der Skala markiert der „Statement“. Das sage und schreibe 350 Kilo schwere Monument soll die bestmögliche Schallplattenwiedergabe ermöglichen, wofür allerdings eine sechsstellige Summe zu entrichten ist.
Längst beschränkt sich das Angebot von Clearaudio nicht mehr nur auf Plattenspieler und Zubehör. Zum Sortiment gehören inzwischen auch hochwertige Verstärker, Generatoren, die für eine zuverlässige Stromversorgung der Geräte sorgen, Kabel und vieles andere mehr. Eine wichtige Rolle spielen die sogenannten Plattenwaschmaschinen. Reichte früher eine spezielle Bürste, um Schallplatten von lästigem Staub zu befreien, der beim Abspielen mit Knistern und Knacken von sich hören ließ, so hat sich inzwischen eine gründlichere Reinigung durchgesetzt. Dank der Apparaturen, bei denen zunächst eine spezielle Reinigungsflüssigkeit aufgetragen und anschließend mit einer Saugvorrichtung wieder entfernt wird, lassen sich verschmutzte Schallplatten wieder in einen fast neuwertigen Zustand versetzen.
An Bewährtem hält das Unternehmen aber trotz aller Neuerungen fest. Das legendäre Laufwerk „Reference“ wird unter dem Namen „Master Reference“ weiterhin gebaut.