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Unternehmen > Analystenempfehlungen

Das Bankhaus Metzler hat fünf neue Aktienfavoriten

(Foto: Shutterstock)

Anpassung für das dritte Quartal. Die Frankfurter Privatbank tauscht in ihren "German Top Ten" gleich fünf Papiere aus und empfiehlt nun unter anderem Adidas-Titel zum Kauf.

Aussichtsreiche Aktien sind in Deutschland gerade nicht so leicht zu finden. „Alles in allem sind die Wachstumsaussichten für das dritte Quartal mau“, schrieb Analyst Uwe Hohmann vom Bankhaus Metzler so auch mit Blick auf die neue Zusammensetzung der „German Top Ten“, die die Frankfurter Privatbank regelmäßig veröffentlicht. Einige Frühindikatoren deuteten darauf hin, dass sich das Wachstum weiter um die Nulllinie bewege, so Hohmann weiter. Ein Grund, warum gleich fünf Aktien aus der Favoritenliste fallen, darunter Carl Zeiss Meditec, IVU Traffic, die Kion Group, Porsche und Knorr-Bremse. Hohmann bevorzugt nun Unternehmen, die wenig konjunkturanfällig und zyklisch, dafür konsumabhängig sind und von Exporten in die Vereinigten Staaten profitieren. Neben den Aktien des Flughafenbetreibers Fraport, dem Hersteller von Abfüllanlagen Krones, dem Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers, der Deutschen Börse und SAP, die bereits Teil der Top Ten waren und dies auch bleiben, sind die Papiere folgender Unternehmen nun neu im Metzler-Favoritenkreis.

1. Adidas

Die Adidas-Aktie hat zuletzt gut performt, liegt auf Sicht von zwölf Monaten mit über 30 Prozent im Plus. Anleger überzeugt der überraschend kräftige Rückenwind, mit dem sich Adidas aktuell aus der Krise zu befreien scheint. Im Oktober 2022 hatten Adidas-Titel zwischenzeitlich nur noch rund 93 Euro gekostet. Nach Verlusten im Jahr 2023, scheint der Sportartikelhersteller nun aber zurück in der Spur. Hatte Adidas in den Jahren zuvor einige Trends verpasst, schlagen die Retro-Sportschuhe „Samba“ und „Gazelle“ nun voll ein. Das Ergebnis: „Unsere Marke liegt wieder im Trend – anders als vor ein oder zwei Jahren“, so Vorstandschef Björn Gulden, der mitten in der Krise den CEO-Posten von Kasper Rorsted übernommen hatte. Im ersten Quartal 2024 stieg der Umsatz mit Schuhen insgesamt um 13 Prozent. Nike derweil hat vor allem in diesem Segment nichts Vergleichbares anzubieten, womit es Adidas gelingt dem Erz-Konkurrent in den USA Marktanteile abzujagen. Zuletzt erhöhte Gulden die Prognose fürs laufende Jahr. Das operative Ergebnis soll 700 Millionen Euro erreichen, der Umsatz um zirka neun Prozent zulegen. Für JP Morgan Analystin Olivia Townsend ist Adidas der „Branchen-Favorit“. Ihr Kursziel: 250 Euro. Das entspricht beim aktuellen Kurs von 225 Euro einem Potenzial von rund elf Prozent. Das einstige Rekordhoch liegt bei 336 Euro.

Adidas-Aktie

Siemens

Auf das Rekordhoch bei 188,88 Euro folgte kurze Zeit später der Kursrutsch. Deutschlands Industrieriese hatte mit der Zahlenvorlage zum zweiten Quartal seit langem einmal wieder die Umsatz- und Gewinnerwartungen der Analysten verfehlt. Inzwischen aber präsentiert sich die Siemens-Aktie wieder erholt, notiert bei 178 Euro. Die Erwartungen an die Münchner sind hoch, schon kleinere Enttäuschungen setzten der Aktie daher zu. Vor allem die für das zukünftige Wachstum so wichtige Digital Industries-Sparte enttäuscht für den Moment. Im laufenden Jahr geht Siemens davon aus, dass die Umsätze um vier bis acht Prozent sinken. Dies dürfte aber von der stärker als erwartet laufenden Gebäude- und Infrastruktur-Technik-Sparte ausgeglichen werden. Langfristig betrachtet, dürfte Siemens mit seiner DI-Sparte aber vom Umbau der Industrie profitieren. Die Konzentration auf Fabrik-Automatisierung und Technologisierung bleibt daher weiter ein Argument für die Aktie, weshalb sie wohl auch bei Metzler unten den Favoriten ist.

Siemens-Aktie

Heidelberg Materials

Für die Aktie des Baustoff-Herstellers geht es seit September 2022 schnurstracks nach oben. Über 160 Prozent haben die Papiere seither zulegen können. Das Rekordhoch aus dem Jahr 2007 bei 121,30 Euto rückt immer näher. Derzeit kosten die Titel um die 100 Euro. Der Konzern ist weltweit aktiv. Die Zurückhaltung im Wohnungsbau in Deutschland lässt sich daher gut mit starken Geschäften in Nordamerika ausgleichen, wo der Inflation Reduction Act für gewaltige Investitionen in Infrastruktur sorgt. Im ersten Quartal des laufenden Jahres ging der Umsatz zwar um acht Prozent zurück, doch für Anleger dürfte gewichtiger sein, dass Heidelberg Materials die Marge in diesem Jahr steigern will und mit einem operativen Ergebnis von bis zu 3,3 Milliarden Euro rechnet. Metzler-Analyst Thomas Schule-Vorwick hält den Baustoffriesen in einer spannenden Branche für glänzend positioniert. Der Bewertungsabschlag gegenüber der Konkurrenz sei dazu im historischen Vergleich viel zu hoch, so der Experte.

Heidelberg Materials-Aktie

Bilfinger

Auch die Bilfinger-Aktie befindet sich schon länger im Aufwärtstrend. Allein in diesem Jahr ist der Kurs um über 40 Prozent gestiegen. Der Industriedienstleister profitiert davon, dass immer mehr Unternehmen die Wartung ihrer Maschinen an externe Dienstleister auslagern. Mit der Übernahme von Stork hat sich Bilfinger in dem Feld weiter Marktanteile gesichert. Im ersten Quartal 2024 stieg der Umsatz um drei Prozent auf rund 1,1 Milliarden Euro. Der operative Gewinn verdoppelte sich in etwa auf 43 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet Bilfinger mit einem Umsatz von zirka 4,8 Milliarden Euro, die operative Marge soll bei 4,8 bis 5,2 Prozent liegen.

Bilfinger-Aktie

MLP

Seit März ist MLP nach vier Jahren wieder im SDax vertreten. Der Finanzdienstleister hat aufgrund des schwachen Immobilienmarktes 2023 ein herausforderndes Jahr hinter sich, scheint nun aber auf Erholungskurs. Im ersten Quartal stiegen Umsatz und Gewinn auf 278 Millionen, respektive 37 Millionen Euro. Unter anderem in der Vermögensverwaltung liefen die Geschäfte zum Jahresstart gut. Für das Gesamtjahr rechnet MLP nun mit einem Gewinnanstieg auf 75 bis 85 Millionen Euro. 2025 dann könnten es 100 bis 110 Millionen werden, prognostiziert das Management. Der Aktienkurs war in den ersten Monaten des Jahres um rund ein Viertel geklettert, zuletzt aber brachte ihn ein größerer Abverkauf wieder auf 5,60 Euro zurück.  

MLP-Aktie

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