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Unternehmen > Absatzflaute bei Tesla

Elon Musk hat 2025 schon fast 100 Milliarden Dollar verloren

(Foto: Picture Alliance / Hannibal Hanschke)

Tesla erlebt einen drastischen Einbruch der Verkaufszahlen in Europa. Zahlt Elon Musk jetzt den Preis für sein politisches Engagement?

Der einstige Vorreiter der Elektromobilität gerät zunehmend unter Druck. Aktuelle Zahlen zeigen einen drastischen Einbruch der Verkaufszahlen in Europa. Während der Gesamtmarkt für Elektrofahrzeuge wächst, verliert Tesla deutlich an Boden. Branchenexperten sehen dafür verschiedene Ursachen - von veralteten Modellen bis hin zum umstrittenen politischen Engagement des CEO Elon Musk.

Deutlicher Rückgang der Tesla-Neuzulassungen

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Januar 2025 wurden in der Europäischen Union nur noch 7.517 Tesla-Fahrzeuge neu zugelassen. Das entspricht einem Rückgang von 50,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Marktanteil von Tesla in der EU sank von 1,8  auf 0,9 Prozent. Besonders drastisch zeigt sich die Entwicklung in einzelnen Ländern: In Deutschland brachen die Tesla-Neuzulassungen im Februar 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 76 Prozent ein. In Norwegen, einst Vorzeigemarket für Elektromobilität, verzeichnete Tesla in den ersten beiden Monaten des Jahres einen Rückgang von 44,4 Prozent.

Wachsender E-Auto-Markt trotz Tesla-Schwäche

Bemerkenswert ist, dass der Gesamtmarkt für Elektrofahrzeuge trotz Teslas Schwäche wächst. In der EU stieg der Absatz von E-Autos im Januar um 34 Prozent auf 124.341 Fahrzeuge. Der Marktanteil von Elektroautos erhöhte sich von 10,9 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 15 Prozent. Profiteure dieser Entwicklung sind vor allem etablierte Automobilhersteller: Der Volkswagen-Konzern verzeichnete ein Anmeldeplus von 5,6 Prozent auf fast 230.000 Fahrzeuge und konnte seinen Marktanteil in der EU auf 27,7 Prozent ausbauen.

Gründe für Teslas Absatzkrise

Experten sehen mehrere Gründe für den Einbruch der Tesla-Verkäufe. Ferdinand Dudenhöffer, renommierter Branchenkenner, macht vor allem das ramponierte Image der Marke verantwortlich. Dieses sei eng mit CEO Elon Musk verknüpft, der zuletzt durch kontroverse politische Äußerungen aufgefallen war. So hatte Musk unter anderem für rechtsextreme Parteien in Großbritannien und Deutschland geworben.

Auch die Produktpalette von Tesla steht in der Kritik. Robert Næss, Investmentdirektor bei Nordea Asset Management, spricht von einer "veralteten Modellpolitik". Das einst so erfolgreiche Model Y, 2024 noch Norwegens meistverkauftes Auto, verzeichnete einen Absatzrückgang von 64,4 Prozent.

Hinzu kommen Vorwürfe rundum einen mangelhaften Kundenservice. Thor Øivind Jensen, Professor an der Universität Bergen, berichtet von zahlreichen Beschwerden über unzureichenden Service. Tesla habe sogar damit gedroht, rechtliche Schritte gegen kritische Verbraucher einzuleiten.
 

Tesla-Aktie

Auswirkungen auf Teslas Börsenwert

Die Probleme spiegeln sich auch im Aktienkurs wider. Seit Jahresbeginn 2025 hat die Tesla-Aktie rund ein Drittel an Wert verloren. Am 5. März 2025 notierte sie bei unter 280 Dollar, nachdem Mitte Dezember 2024 noch ein Rekordwert von rund 480 Dollar erreicht worden war. Das Vermögen von Elon Musk schmolz in den ersten zwei Monaten des Jahres um knapp 100 Milliarden Dollar.

Fazit

Tesla steht vor großen Herausforderungen. Um wieder an frühere Erfolge anzuknüpfen, muss das Unternehmen nicht nur seine Modellpalette erneuern, sondern auch das angeschlagene Image aufpolieren. Gleichzeitig wächst der Konkurrenzdruck durch etablierte Hersteller, die den E-Auto-Markt für sich entdeckt haben. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Tesla seine Pionierrolle in der Elektromobilität behaupten kann oder ob die aktuellen Probleme den Beginn eines längerfristigen Abstiegs markieren.

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