HABA: Spielzeug und mehr
Kinder wollen spielen und Spiele sind für sie keineswegs Kinderkram, sondern wichtig für ihre Entwicklung. Der UN-Konvention zufolge haben Kinder sogar ein Recht auf das Spielen. Sie entdecken auf spielerische Art die Welt um sich herum und erlernen dabei Fähigkeiten, die sie später in ihrem Leben brauchen, wie zum Beispiel Kommunikation, soziale Kompetenzen, Umgang mit Konflikten, Geschicklichkeit oder ein gutes Gedächtnis. Mit hochwertigen und immer wieder neuen Spielsachen kommt keine Langeweile auf. Beim Unternehmen HABA sorgen die Mitarbeiter stets für Nachschub.
Sieben bis acht Stunden am Tag, insgesamt etwa 15.000 Stunden, verbringen Kinder mit Spielen bis zu ihrem sechsten Geburtstag, haben Spieleforscher herausgefunden. Also sehr viel Zeit, um sich ausgiebig mit Spielsachen zu beschäftigen. Das fängt schon im Babyalter an, denn schon die Kleinsten schulen ihre Sinne, indem sie Gegenstände anfassen und in den Mund stecken. Auch Farben nehmen sie schon wenige Monate nach der Geburt wahr und reagieren auf Bewegungen und Geräusche. Mit geeignetem Spielzeug können Eltern die Entwicklung ihrer Kinder von Anfang an fördern. Werden die Kinder älter, verändern sich auch die Anforderungen, die das Spielzeug erfüllen muss. Im oberfränkischen Bad Rodach versucht man schon seit 1938, immer neue Spielsachen für Kinder zu erfinden. Am Anfang stellten die Firmengründer Eugen Habermaaß und Anton Engel in der Fabrik Habermaaß & Co. Spielwaren aus Holz her, wie zum Beispiel den Kinderzimmerklassiker Bausteine. Zusammen mit Karl Wehrfritz produzierten sie zudem mit ihrer Firma Wehrfritz & Co. Holzmöbel. Nachdem die beiden Gesellschafter schon 1940 wieder ausstiegen, führte Eugen Habermaaß beide Firmen weiter. Es gelang ihm, sie durch die Kriegsjahre zu retten. Nach seinem überraschenden Tod 1955 übernahm seine Witwe Luise die Leitung der Unternehmen. Sie besaß zwar keine betriebswirtschaftliche oder technische Ausbildung, aber offensichtlich ein gutes Gespür für die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden. Darüber hinaus fühlte sie sich für ihre Mitarbeiter verantwortlich und setzte alles daran, die Firma und die Arbeitsplätze zu erhalten. 1961 trat ihr Sohn Klaus, ausgebildeter Schreiner und Ingenieur, ins Unternehmen ein und sorgte mit seiner Mutter dafür, dass das Unternehmen weiter wuchs und das Sortiment ständig vergrößert wurde.
Alles für Kinder
Neben Holzspielzeug wie Bausteinen und Kugelbahnen produziert das Unternehmen mit seinen rund 1.900 Mitarbeitern heute Gesellschafts-, Würfel-, Geschicklichkeits- und Memospiele, Bücher für verschiedene Altersstufen, Puzzles, Puppen, Kaufläden, Bastelsets, Schmuck und Accessoires, Möbel und Lampen fürs Kinderzimmer, Greiflinge für Babys oder Stofftiere ebenso wie Spielsachen, die im Garten oder im Sandkasten Spaß machen. Dass dabei streng auf Qualitäts- und Sicherheitsnormen geachtet wird, versteht sich von selbst. HABA hat inzwischen Niederlassungen in Frankreich und Großbritannien und vertreibt seine Produkte über 9.500 Fachhändler in über 50 Ländern. Bereits seit 1980 ist das Unternehmen auch auf dem US-Markt aktiv. Seit 1987 gibt es JAKO-O, einen Versandhandel für Baby- und Kindermode, Spielzeug, Bastelsachen und weiteren Familien- und Kinderbedarf. Außerdem gehören Ladengeschäfte in mehreren deutschen Städten, Bestellkataloge für Kinder über zehn Jahren sowie für Erwachsene zur Firmenfamilie. Wehrfritz hat sich als Spezialist für die Einrichtung und Ausstattung von Kindergärten, Grundschulen, sozialen Einrichtungen, Therapieräumen und Spielplätzen einen Namen gemacht. Bildungseinrichtungen für Kinder und Erwachsene stattet darüber hinaus die Firma project in der Lutherstadt Eisleben aus, an der Wehrfritz seit 2009 beteiligt ist. Für die Kinder der Mitarbeiter gibt es eine betriebseigene Kinderkrippe, benannt nach Luise Habermaaß, die 2003 verstarb. Bis heute befindet sich der Spielwarenhersteller im Besitz der Gründerfamilie. Geschäftsführender Gesellschafter ist Klaus Habermaaß, für die Geschäftsführung ist Harald Grosch zuständig.