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Kaeser punktet nun auch im Osten

Kaum zwei Wochen nach dem spektakulären Verkaufserfolg von Siemens-Lokomotiven in die USA feiert Joe Kaeser, der aus Niederbayern stammende Siemens-Chef, jetzt auch Erfolge in Russland und China. Mit Vertretern chinesischer Energieversorger, darunter Shanghai Electric, besiegelte er am Freitag eine Partnerschaft in der Kraftwerkstechnik.

BÖRSE am Sonntag

Kaum zwei Wochen nach dem spektakulären Verkaufserfolg von Siemens-Lokomotiven in die USA feiert Joe Kaeser, der aus Niederbayern stammende Siemens-Chef, jetzt auch Erfolge in Russland und China. Mit Vertretern chinesischer Energieversorger, darunter Shanghai Electric, besiegelte er am Freitag eine Partnerschaft in der Kraftwerkstechnik.

Es geht dabei vor allem um die Lieferung von Turbinen und Ausrüstungen von Gaskraftwerken, um die Luftqualität in den chinesischen Ballungsräumen zu verbessern.
Doch damit nicht genug. Alle reden über Sanktionen gegen Russland – und Siemens-Chef Joe Kaeser pflegt Kundenkontakte. Er besuchte, ebenfalls in dieser Woche, Russlands Präsident Wladimir Putin. Die staatlichen Medien feierten ihn dafür ausgiebig. Kaeser traf auch den Chef der russischen Eisenbahn, Wladimir Yakunin. Lokomotiven auch für Russland? Gut möglich. Dass Yakunin auf der Sanktionsliste der USA steht, seitdem Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektierte, stört Kaeser offenbar nicht.

Im ZDF-„heute journal“ sagt er dazu: „Wir schließen nicht Geschäfte mit Menschen ab, die zufällig ein Unternehmen leiten, sondern mit den Unternehmen als Ganzes. Und da sind Einzelpersonen in aller Regel zweitrangig.“ Kaeser denkt langfristig, und schelmisch äußert er, zur Person Putin gefragt: „Wenn ich die Kommentare so mancher Altbundeskanzler bewerte, fühlt man sich nicht besonders allein.“ Gemünzt war dieser Seitenhieb auf Gerhard Schröder und Helmut Schmidt, die beide Verständnis für Putins Vorgehen in der Krim-Krise geäußert hatten.

Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ indes verlauten, sie habe „vom Grundsatz nichts dagegen, dass diese Wirtschaftskontakte aufrechterhalten werden.“ Im April bereits wird Bahnchef Rüdiger Grube nach Moskaus reisen. Siemens-Chef Kaeser, der erst seit acht Monaten im Amt ist, hat bereits deutliche Zeichen gesetzt.