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Lamy: Stilvoll schreiben

In einigen Bundesländern sind die Sommerferien inzwischen vorbei und für viele Kinder hat die Schule begonnen. Einer langjährigen Tradition zufolge versüßt eine Schultüte den Abc-Schützen ihren ersten Schultag. Neben Süßigkeiten erwarten die Schulanfänger häufig nützliche Geschenke wie Füllfederhalter, wenn der sogenannte Ernst des Lebens beginnt. Besonders elegant sind die Schreibgeräte der Heidelberger Firma Lamy, die auch in kindgerechten Versionen erhältlich sind.

BÖRSE am Sonntag

Mit einem Füller zu schreiben ist nicht ganz einfach: Meistens benutzen Schulanfänger für ihre ersten Schreibübungen Bleistifte oder Wachsmalstifte, bevor sie später den sogenannten Füllerführerschein machen. Wer Wert auf eine schöne Handschrift und einen ansprechenden Gesamteindruck eines handschriftlichen Textes legt, beispielsweise bei persönlichen Briefen, verwendet im Erwachsenenalter noch einen Füllhalter. Auch Staatsoberhäupter unterschreiben wichtige Verträge nicht mit irgendeinem billigen Stift, sondern mit einem repräsentativen Schreibgerät. Die Produkte von Lamy können sich sehen lassen, egal ob im Klassenzimmer, auf einer Konferenz oder auf dem heimischen Schreibtisch, ohne so luxuriös zu sein, dass man sich kaum traut, sie zu benutzen. Das Sortiment umfasst Füllhalter und Druckbleistifte in fröhlichen Farben für Schüler aller Altersklassen ebenso wie Kugelschreiber und Tintenroller für den Alltag im Büro oder stilvolle Füllfederhalter, die durchaus als Accessoire durchgehen. Ergonomie und Funktionstüchtigkeit werden dabei nicht vernachlässigt. Ihr reduziertes, klares Design sowie ihre durchdachten Funktionen zeichnen die Schreibgeräte aus – kein Wunder, dass das Unternehmen schon viele namhafte Design-Auszeichnungen erhalten hat.

Design plus praktischer Nutzen

Die Idee, Lamy als Hersteller von Design-Schreibgeräten zu positionieren und sich dadurch von den Mitbewerbern abzuheben, kam Manfred Lamy in den 1960er-Jahren. Sein Vater C. Josef Lamy hatte die Füllfederhalter-Fabrik 1930 in Heidelberg gegründet. 1962 stieg Manfred Lamy nach Studium und Promotion zunächst als Marketing-Leiter ins väterliche Unternehmen ein und übernahm 1973 die Geschäftsleitung. Zwar war die Firma mit ihren Füllhaltern und Kugelschreibern durchaus erfolgreich. Aber Unternehmen wie der italienische Bürogeräteproduzent Olivetti oder der deutsche Elektrohaushaltsgerätehersteller Braun hatten vorgemacht, wie man mit Produktgestaltung auf hohem Niveau auffallen kann. Außergewöhnliches Design sollte auch bei Lamy für Unverwechselbarkeit sorgen. Der Bauhausstil, in dessen Tradition die Produkte von Braun und Olivetti standen – klare Linien und Reduktion auf das Wesentliche, ohne Abstriche bei der Funktionalität und der Benutzerfreundlichkeit zu machen– sprach Manfred Lamy an. Und so entwarf der ehemalige Braun-Designer Gerd A. Müller mehrere Produktlinien für die Schreibgerätefirma, darunter den ungewöhnlich puristischen Lamy 2000, der 1966 auf den Markt kam und Lamys Ruf als Design-Marke begründete. Im Laufe der Jahre arbeitete das Unternehmen mit vielen namhaften Gestaltern und Design-Studios zusammen und blieb dabei seinem reduzierten und eleganten Stil bei gleichzeitig durchdachten Funktionen und hoher Alltagstauglichkeit treu. Ende 2006 zog sich Manfred Lamy aus der Geschäftsführung zurück und übergab die Leitung an Bernhard M. Rösner, der zuvor unter anderem beim Spielwarenhersteller Margarete Steiff gearbeitet hatte. Entwickelt und produziert werden Lamy-Schreibgeräte wie Füllhalter, Kugelschreiber oder Druckbleistifte bis heute in Heidelberg, wo das Unternehmen auch eine eigene Spritzgießfertigung und einen Werkzeugbau unterhält. Hier werden Werkzeuge für die Kunststoffindustrie hergestellt. Am Standort in der Universitätsstadt am Neckar will Lamy mit seinen rund 400 Mitarbeitern auch in Zukunft festhalten. Eigenen Angaben zufolge sind die Heidelberger mit einer Jahresproduktion von über 6 Mio. Schreibgeräten und einem Umsatz von mehr als 50 Mio. Euro Marktführer in Deutschland.